Hotels und Pensionen sind vielerorts schon ausgebucht: Die Ferienorte an der Küste und auf den Inseln erwarten zwischen Weihnachten und Silvester einen Besucheransturm. Besonders wagemutige Gäste können am Neujahrstag beim Anbaden in die eiskalte Nordsee springen. (c) proplanta
Silvester-Muffel können über Neujahr zum Beispiel nach Sylt flüchten, denn Böllern ist dort fast überall verboten. Und auch die Hotels im Harz sind trotz des bisher fehlenden Schnees gefragt.
«Die Auslastung ist zwischen Weihnachten und Silvester sehr gut», sagte Katja Benke, Pressesprecherin der Nordsee GmbH, einem Zusammenschluss von Urlaubsorten auf den ostfriesischen Inseln und an der Küste. Hotels und Pensionen seien gleichermaßen beliebt - erstere bei Paaren, letztere bei Familien mit Kindern.
In einigen Orten könnten Besucher dort auch nach den Festtagen noch über Weihnachtsmärkte bummeln und Glühwein oder Schmalzgebäck in besonderer Atmosphäre genießen. Den wahrscheinlich kleinsten Nach-Weihnachtsmarkt gibt es nach Angaben von Benke auf der Insel Baltrum.
In vielen Ferienorten Schleswig-Holsteins übertrifft die Auslastung mit über 95 Prozent sogar das Vorjahresniveau. So sind im Nordseebad Büsum bereits jetzt 97 Prozent der Betten über Neujahr belegt. Die gute Auslastung zeige, dass sich die Gäste im «echten Norden» wohlfühlen, sagte die Geschäftsführerin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein, Andrea Gastager.
Auf Deutschlands nördlichster Insel Sylt ist die Buchungssituation in allen Inselorten gut, sagte Sylt Marketing-Sprecherin Jutta Vielberg. Traditionell genießen besonders Hundebesitzer den Jahreswechsel auf der Insel, weil dort Feuerwerk verboten ist. Lediglich an den Stränden dürfen an rund einem halben Dutzend Plätzen Böller und Raketen abgebrannt werden.
Während es auf Sylt noch Betten gibt, sind die Quartiere in den Friesendörfer auf der Insel Föhr fast komplett ausgebucht. «Zu Silvester ist es kaum noch möglich, eine freie Unterkunft zu bekommen», sagte Ann-Kathrin Meyerhof von der Föhr Tourismus GmbH. Viele Stammgäste hätten schon ein Jahr im Voraus gebucht.
An der Küste in Niedersachsen locken viele Veranstalter zum Jahreswechsel mit speziellen Angeboten wie etwa einer Silvestersauna mit Wellness und Buffet in Dangast in Friesland.
Am Neujahrstag steht an der Küste und auf den Inseln Anbaden auf dem Programm: Wagemutige springen in die eiskalte Nordsee. In der Nordseelagune in Butjadingen (Landkreis Wesermarsch) feiert das kalte Vergnügen sein zehnjähriges Bestehen.
Zwischen den Jahren sind auch die Berge ein beliebstes Ziel: Der Harz erwartet über Weihnachten und Neujahr einen Besucheransturm. Vor allem viele der bekannteren Hotels seien über die Feiertage längst ausgebucht, sagte die Sprecherin des Harzer Tourismusverbandes HTV, Christin Faust. «Teilweise gibt es längere Wartelisten.»
Dass bislang kein Schnee liegt und Wintersport zumindest vorerst nicht möglich ist, habe sich auf die Zahl der Buchungen nicht negativ ausgewirkt. Um noch Unterkünfte zu finden, müsse man etwas flexibel sein und auch nach einfacheren Hotels und Pensionen in kleineren Orten schauen, sagte Faust. Größere Gruppen hätten aber auch dort kurzfristig nur noch geringe Chancen.