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06.03.2013 | 08:04 | Lebensmittel-Skandale 

Jeder Dritte will zukünftig auf Fertigprodukte verzichten

Nürnberg - Nach dem Fund von Pferdefleisch in Tiefkühllasagne will ein Drittel der Deutschen einer Umfrage zufolge künftig auf den Kauf von fleischhaltigen Fertiggerichten verzichten.

Fleischgericht
(c) proplanta
«Dagegen haben rund 60 Prozent grundsätzlich kein Problem damit, Pferdefleisch zu essen», teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mit. «Es muss aber gesundheitlich unbedenklich und entsprechend deklariert sein.» Allerdings gibt es dabei in der Bevölkerung Unterschiede: Männer, Kinderlose und ältere Menschen stehen dem Verzehr von Pferdefleisch aufgeschlossener gegenüber als Jüngere, Eltern oder Frauen.

«Das Problem ist die Deklarierung, nicht der Inhalt», berichtete die GfK. Generell erhöhten verlässliche und strikt überwachte Angaben von Inhaltsstoffen die Zahlungsbereitschaft für Lebensmittel. Drei Viertel der Verbraucher würden nach eigener Einschätzung mehr Geld für Lebensmittel ausgeben, wenn sie im Gegenzug die Sicherheit hätten, dass in den Produkten auch wirklich das enthalten ist, was auf der Verpackung steht. «Knapp die Hälfte der Verbraucher ist der Ansicht, dass sich Skandale wie der aktuelle Fleischskandal vermeiden ließen, wenn alle mehr für Lebensmittel bezahlen würden.»

Die repräsentative Umfrage der GfK und des GfK-Vereins wurde Ende Februar durchgeführt, nachdem Pferdefleisch in Rinderhack gefunden worden war. Die Marktforscher wissen jedoch aus Erfahrung, dass die guten Vorsätze der Verbraucher meist nicht allzu lange halten. Erst vergangene Woche hatte GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth der dpa gesagt: «Wir wissen von früheren Skandalen, dass das Verhalten in aller Regel doch wieder relativ schnell zum Normalzustand zurückpegelt, wenn das ganze Medienecho nachlässt.»

Unterdessen wurde bekannt, dass bei einer Untersuchung von 150 Lebensmittelproben in Berlin zwei Dönerspieße, ein Fertiggericht, Corned Beef aus der Dose und ein Produkt aus frischem Hack positiv auf Spuren von Pferdefleisch getestet worden waren. Die Hersteller der Dönerspieße sitzen in Berlin, wie die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz am Dienstag berichtete. Die Behörde habe eine Schnellwarnung an diejenigen Bundesländer herausgegeben, in denen die anderen Hersteller sitzen.


Zitat des Tages

«Weder Schimmel noch andere Pferde wollen wir in unserem Essen haben!»

(Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kieler Landtag, Eka von Kalben, am Dienstag zu den Skandalen um Schimmelpilze in Futtermais und Pferdefleisch in Lasagne) (dpa)
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