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25.07.2009 | 01:01 | Schweinegrippe  

Firmen wappnen sich gegen die Schweinegrippe-Welle

Hamburg - Hunderte Reisende bringen derzeit die Schweinegrippe aus dem Urlaub mit - und stellen die deutschen Unternehmen vor nie dagewesene Probleme.

Schweinegrippe-Welle
(c) Tobilander - fotolia.com
Vor allem große Firmen wappnen sich einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa zufolge derzeit gegen eine massive Erkrankungswelle. Krisenteams in den Konzernen beobachten die Situation, Pandemiepläne werden erarbeitet und umgesetzt.

Wichtig ist ein guter Plan besonders beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) - in dessen Sächsischen Serumwerk Dresden wird der Impfstoff gegen das Virus produziert. «Der Pandemie-Plan für alle Standorte ist in Kraft», sagte GSK-Sprecherin Daria Munsel in München am Freitag. Dazu gehöre, dass alle Mitarbeiter und im Haushalt lebende Angehörige ein Medikament zugeschickt bekämen, das in Absprache mit einem Arzt bei ersten Symptomen oder prophylaktisch eingenommen werden könne. Um im Ernstfall die Produktion aufrechterhalten zu können, sollten die Mitarbeiter mit auf der Impfliste der Staatsregierung stehen. «Wir stellen den Impfstoff zwar her, können ihn aber an unsere Beschäftigten nicht ausgeben.»

Um die Bevorratung von Medikamenten und Schutzkleidung kümmert sich beim Hamburger Kosmetikhersteller Beiersdorf AG ein eigener Krisenstab, teilte das Unternehmen mit. «Wir sind vorbereitet und können reagieren, falls die Situation eskaliert», sagte eine Sprecherin. Im Intranet des Unternehmens würden Beschäftigte über Verhaltensempfehlungen informiert. Bei der Deutschen Telekom in Bonn sollen sich die Mitarbeiter öfter mal die Hände waschen und den Fahrstuhlknopf nicht mit der Fingerkuppe, sondern dem Knöchel drücken. Vor den Kantinen wurden Hygieneboxen aufgestellt, an denen sich die Mitarbeiter die Hände desinfizieren können. Die Sanitäranlagen werden häufiger gereinigt. Einige Dienstreisen werden nach Angaben eines Sprechers durch Telefon- oder Video-Konferenzen ersetzt.

Der Waschmittelhersteller Henkel hat Regeln erstellt, wie bei Massenerkrankungen der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Einen Pandemieplan haben auch die Lufthansa, Daimler und der Energieversorger E.ON in der Schublade. E.ON würde Büroangestellte zum Beispiel von zu Hause aus arbeiten lassen. Diese Lösung ist auch bei den nordrhein-westfälischen Ministerien vorgesehen. Nur «Schlüsselpersonal» solle dann weiter vom Büro aus Dienst tun. Mitarbeiter der Landesbank WestLB sollen bei der Begrüßung besser auf den Handschlag verzichten.

IT-Mitarbeiter beim Sportartikel-Hersteller adidas im fränkischen Herzogenaurach werden mit Laptops ausgestattet, um notfalls von zu Hause aus arbeiten zu können. «Wir haben einen Krisenreaktionsplan, in dem genau alle Schritte festgelegt sind, die gemacht werden müssen», sagte Sprecherin Katja Schreiber. «Der Plan existiert sowieso und wurde für die Schweinegrippe adaptiert.» adidas als international operierendes Unternehmen habe eine eigene Arbeitsgruppe, die Vorkehrungen für alle Bereiche und Länder treffe. Zudem seien Hygienetipps, Symptome und nötige Schritte im Falle einer Ansteckung kommuniziert worden.

In den Plänen des Mainzer Technologiekonzerns Schott ist geregelt, welcher Mitarbeiter im Krankheitsfall durch wen ersetzt werden kann und wer seine Aufgaben auch gut von zu Hause aus erledigen könnte. «Jeder Geschäftsbereich hat Pläne für bestimmte Szenarien entwickelt», sagte ein Unternehmenssprecher. Die Pläne gebe es seit Ausbruch der Vogelgrippe 2006, sie seien nun auf den aktuellen Stand gebracht worden. In jeder Schott-Vertretung weltweit gebe es einen Ansprechpartner für das Thema. In den Toiletten seien Hinweisschilder aufgehängt worden, die zum mehrmaligen Händewaschen am Tag raten und Tipps zum richtigen Einseifen geben. (dpa)
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