Berlin - Als spezielle „Protein-Produkte“ vermarktete Lebensmittel sind oft deutlich teurer als herkömmliche. Das zeigen die am Sonntag (12.11.) veröffentlichten Ergebnisse eines Marktchecks von Foodwatch.
Lebensmittel mit zugesetztem Eiweiß sind laut der Verbraucherorganisation nicht nur unnötig, sondern meist auch teuer. (c) proplanta
Dafür wurden die Preise von elf „High Protein“-Lebensmittel mit solchen derselben Hersteller verglichen, die keine höheren Eiweißgehalte aufweisen. Während lediglich eines genauso viel kostete, waren die Preise bei den übrigen um 16% bis 224% höher als beim Vergleichsprodukt. Letzteres war ein Puddingpulver, das gut drei Mal so teuer war als das Original.
Die Lebensmittelindustrie nutze den Fitness-Trend aus, um Verbrauchern „nutzlose und völlig überteuerte“ Produkte anzudrehen, kritisierte Footwatch-Campaignerin Laura Knauf. Aus Verbrauchersicht sei das „dreiste Abzocke“, und die zugesetzten Eiweiße seien „völlig unnötig“, so Knauf weiter. Foodwatch hält es zudem für besorgniserregend, dass auch ungesunde und hochverarbeitete Produkte noch künstlich mit Eiweiß angereichert werden.
„Ein bisschen zugesetztes Proteinpulver und Süßstoff statt Zucker macht aus einem Pudding noch lange kein gesundes Lebensmittel“, so Knauf. Unterstützung erhält die Nichtregierungsorganisation von dem Sportwissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln, Prof. Ingo Froböse, der solche Produkte ebenfalls kritisch sieht. „Mit einer ausgewogenen Ernährung bieten wir unserem Organismus alles, was er braucht“, betonte Froböse. Das gelte selbst für aktive Menschen, die viel Sport trieben.