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23.06.2011 | 18:09 | Satellitennavigation 

Galileo: EU-Sorgenkind soll billiger werden

Brüssel/Paris - Die letzten beiden Millionenaufträge für das umstrittene europäische Satellitennavigationssystem Galileo gehen nach Frankreich und Großbritannien.

Satellitennavigation
Der französische Thales-Konzern und der britische Konzern Astrium unterzeichneten am Mittwoch auf der Luft- und Raumfahrtschau in Le Bourget die Verträge im Gesamtwert von 355 Millionen Euro.

Nachdem das EU-Prestigeprojekt immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hatte - wegen der hohen Kosten und weil es im Zeitplan hinterherhinkt - verkündete EU-Kommissar Antonio Tajani nun positive Nachrichten. Galileo wird wohl doch billiger werden als noch zu Jahresbeginn befürchtet.

Tajani sagte nach Unterzeichnung der beiden Infrastrukturverträge: «Dank einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten sowie einer spürbaren Verbesserung des Programm-Managements bin ich überzeugt, dass sich die Kosten des Galileo-Programms um 500 Millionen Euro senken lassen.» Bis 2020 soll die Konkurrenz zum US-Navigationssystem GPS demnach insgesamt nur noch 4,8 Milliarden Euro kosten.

Außerdem sollen die ersten 24 Galileo-Satelliten früher ins All starten als erwartet. Mit den Einsparungen könnten bis 2014 sechs zusätzliche Satelliten finanziert werden.

Statt 18 sollen bis 2014 schon 24 Satelliten im Weltraum sein. Damit könnten die grundlegenden Dienstleistungen genutzt werden. Voll einsatzfähig ist Galileo aber erst, wenn alle 30 Satelliten im All sind. Ursprünglich sollte das System 2008 an den Start gehen. Die ersten beiden Galileo-Satelliten starten am 20. Oktober vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Einer der zwei hauptzuständigen Betriebe für den Bau der ersten beiden Satelliten ist die EADS-Tochter Astrium in Deutschland.

Galileo soll ähnlich wie GPS der Ortung und Navigation dienen - nur präziser. Als Einsatzszenarien nennt die EU den Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft, zudem die Landwirtschaft und Bauindustrie. Auch Behörden sollen das System nutzen. Fahnder könnten die Daten bei der Verbrecherjagd benutzen, Bauingenieure beim Einmessen von Gebäuden, Landwirte beim Verteilen von Dünger. (dpa)
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