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08.01.2011 | 01:15 | Dioxin-Skandal 

Geflügelwirtschaft: Keine Änderung des Verbraucherverhaltens wegen Dioxin-Fall bei Futtermitteln notwendig

Berlin - „Kein Verbraucher muss aufgrund des aktuellen Dioxin-Falles sein Einkaufsverhalten ändern,“ stellt Dr. Bernd Diekmann, ZDG-Vizepräsident und Vorsitzender des dem ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft angeschlossenen Bundesverband Deutsches Ei klar.

Geflügel
Verbraucherverbände hatten Empfehlungen ausgesprochen, den Eierbedarf fortan ausschließlich mit Bio-Ware zu decken. „Jeder Verbraucher kann nach wie vor das kaufen, was er möchte, denn die Dioxin-Problematik betrifft die Futterversorgung von Legehennen insgesamt, wenn wir uns auch an die im Jahr 2010 bereits geführte Diskussion zu Dioxin bei Bio-Eiern erinnern,“ kommentiert Dr. Diekmann diese Empfehlung. Die aktuelle Thematik eigne sich daher nicht, eine Erzeugungsart-Diskussion zu führen, denn alle an der Geflügelwirtschaft beteiligten Kreise sind motiviert, ihren Beitrag zu sicheren und einwandfreien Lebensmitteln zu leisten.


Keine gesundheitliche Gefahr durch den Verzehr von Eiern unabhängig der Haltungsform

Bei Dioxin handelt es sich um einen Stoff, der überall in der Umwelt vorkommt und damit gleichermaßen eine Herausforderung für die Erzeugung von Eiern sowohl im Bio-Bereich wie auch in der herkömmlichen Haltung darstellt. In den vergangenen Jahren konnte die Belastung mit Dioxin in der Umwelt und damit auch in Lebensmitteln erheblich gesenkt werden. Daran angepasst wurden die amtlichen Grenzwerte. Wird der amtlich vorgegebene Grenzwert kurzzeitig überschritten, wie es durch den aktuellen Fall bei Eiern der Umstand sein könnte, besteht jedoch kein Grund zur Panik, wie auch das BfR Bundesinstitut für Risikobewertung in einer Stellungnahme mitteilte. Darin heißt es wörtlich „bei kurzfristigem Verzehr von Eiern, die den festgelegten Höchstgehalt von Dioxinen überschreiten, ist keine unmittelbare gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten“.


Vertrauen in deutsche Erzeugung nach wie vor gerechtfertigt

Mögliche Eintragsquellen von Dioxin sind vielseitig. So war im Mai vergangenen Jahres belasteter Bio-Mais aus der Ukraine schuld an überhöhten Dioxin-Werten bei Bio-Eiern. „Die Erzeugung von Lebensmitteln erfordert genaue Kontrollen und einen äußerst sensiblen Umgang – und eben diese sind bei der deutschen Eier- und Geflügelfleischerzeugung gewährleistet. Der aktuelle Fall hat gezeigt, dass das eigenbetriebliche Kontrollsystem gegriffen hat und rechtzeitig angemessene Maßnahmen ergriffen worden sind,“ so Dr. Diekmann. Die betroffenen Geflügelhalter müssen nun nachweisen, ob die Sperrung gerechtfertigt war oder nicht. „Zahlreiche vorsichtshalber gesperrten Betriebe sind durch die entsprechenden Ergebnisse zwischenzeitlich wieder frei“, gibt Dr. Diekmann einen aktuellen Situationsbericht und resümiert daraus, dass das Vertrauen in die deutsche Erzeugung nach wie vor gerechtfertigt ist. (zdg)
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