Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.09.2006 | 08:18 | Genreis 

Neue Spur zu Genreis-Quelle

Crowley/Brüssel/Düsseldorf - Bei der Suche nach den Quellen für gentechnische Verunreinigungen in US-Langkornreis gibt es eine neue Spur:

Genreis
Die Louisiana State University berichtete am Donnerstag (Ortszeit) in Crowley (USA), Tests hätten in einer Saatgutprobe der Universität aus dem Jahr 2003 Spuren der gentechnisch veränderten Sorte LL 601 gefunden. Die Hochschule hatte nach eigenen Angaben LL- 601-Reis von 1999 bis 2001 in Zusammenarbeit mit Bayer CropScience getestet.
Bayer CropScience, eine Tochter des Leverkusener Bayer-Konzerns, hatte nach eigenen Angaben in den USA gentechnisch veränderte Spuren in Proben von herkömmlichem Reis entdeckt. Daraufhin hatte die Europäische Union den Import von US-Langkornreis praktisch gestoppt. Nach Maßgabe der EU-Kommission darf nur noch als gentechnikfrei getesteter Reis eingeführt werden. Der Umweltverband Friends of the Earth forderte am Freitag, Bayer solle als Urheber des gentechnisch veränderten Materials die Tests bezahlen.

In der EU ist derzeit keine gentechnisch veränderte Reissorte zugelassen. Gefahren für Gesundheit oder Umwelt bestünden durch die nicht zugelassene Sorte allerdings nicht, betonten sowohl die Louisiana State University als auch Bayer CropScience. Das US- Landwirtschaftsministerium und die US-Lebensmittelbehörde FDA hätten bestätigt, dass dieser Reis für Gesundheit und Umwelt unbedenklich sei, hieß es bei dem Unternehmen. In der EU seien bereits Produkte zugelassen, die dasselbe Protein («PAT») enthielten wie LL 601. Nach Ansicht von Friends of the Earth sind die Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt hingegen nicht vollständig untersucht.

Die EU-Kommission hatte betont, dass der Genreis LL 601 nicht zugelassen ist und demnach nicht eingeführt werden darf. Dies werde auch strikt gehandhabt. Importunternehmen müssten dafür Verantwortung tragen, dass gentechnisch veränderter Reis nicht in Umlauf gerate. Für die Kontrollen der Reiseinfuhren seien die Mitgliedstaaten der EU verantwortlich. Diese sollen auch Produkte kontrollieren, die bereits auf dem Markt sind. «Wir können nicht ausschließen, dass sich verunreinigte Produkte auf dem Markt befinden», sagte ein Kommissionssprecher bereits am Donnerstag. Mit verbotenem Genreis verunreinigte Lieferungen seien möglicherweise seit Januar nach Europa gekommen.

Jeder einzelne Test könne mehr als 200 Euro kosten, erklärte der Umwelt-verband. Diese Kosten sollten nicht die EU-Staaten - und damit die Steuerzahler - tragen, sondern der verantwortliche Saatgutanbieter. Bayer CropScience betonte, dass der Reis LL 601 nie vermarktet wurde.

«Liberty Link»-Reislinien (LL) sind nach Angaben der Louisiana State University entwickelt worden, um die Reispflanzen unempfindlich gegen das Unkrautvernichtungsmittel «Liberty» zu machen, so dass es auf Unkraut gesprüht werden kann, ohne die Reispflanzen zu töten.

Quelle: dpa 01.09.2006 / 17:02:24
© dpa

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken