Der Fund solcher
Keime in niedersächsischen Gewässern habe zu großer Besorgnis geführt, betonte Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne) am Donnerstag in Mainz. Daher solle Klarheit geschaffen werden, ob und in welchem Ausmaß rheinland-pfälzische Gewässer betroffen seien.
Laut Ministerium kann eine Untersuchung auf multiresistente Keime nicht von Überwachungsbehörden übernommen werden. Dafür brauche es spezielle Institute. Noch sei ein solcher Auftrag nicht abschließend vergeben. Wenn das erfolgt sei, sollten so schnell wie möglich Proben in allen Badegewässern sowie in einigen Fließgewässern genommen werden. Zuvor hatte der SWR über das Thema berichtet.
Die
Wasserqualität der Gewässer in Rheinland-Pfalz werde zwar von den Gesundheitsämtern in Zusammenarbeit mit dem
Landesuntersuchungsamt schon lange regelmäßig auf Keimbelastungen untersucht. Bislang wurden dabei dem Ministerium zufolge aber keine multiresistenten Keime berücksichtigt, dies sei gesetzlich auch nicht vorgeschrieben.
Höfken betonte, die Wasserqualität sei gut. Das hätten die Badegewässer-Untersuchungen der vergangenen Jahre gezeigt. Ein gesundheitliches Risiko durch eventuelle multiresistente Keime im Wasser sei nur in seltenen Ausnahmefällen denkbar, etwa bei einer Wundinfektion.
Nichtsdestotrotz müssten aber die Wege reduziert werden, über die resistente Keime in die Umwelt gelangen können. Dies geschehe beispielsweise über die
Landwirtschaft, Krankenhäuser oder eine unsachgemäße Entsorgung von
Antibiotika in privaten Haushalten.