Wieso die
Grippewelle 2022/23 so ungewöhnlich früh beginnt und im Vergleich zu den letzten 20 Jahren derart steil ansteigt, ist insbesondere dem Nachholeffekt geschuldet. Während in den Jahren vor
Corona die jährliche Grippewelle hauptsächlich von Januar bis April andauerte, führten die getroffenen Corona-Maßnahmen zu einer Veränderungen im Verlauf. So fiel die
Grippewelle 2020/21 weltweit aus. Und auch in
2021/22 blieb Deutschland von einer Grippewelle so gut wie verschont.
Der gänzliche Wegfall der Maskenpflicht und vieler anderer restriktiver Corona-Maßnahmen, in Verbindung mit einem großen Nachholbedarf an Überseereisen sowie geschwächten Immunsystemen der Menschen (aufgrund zahlreicher Beschränkungen), dürften im Wesentlichen den enormen Anstieg begründen. Aber auch die seit der
Corona-Pandemie verstärkte Erfassung von Atemwegssymptomen auch auf Influenzaviren trägt dazu bei, dass die Fallzahlen diesmal deutlich früher als sonst in die Höhe schnellen.
Die Zahl der Infektionen während einer Grippewelle wird auf 5-20 Prozent der Bevölkerung geschätzt, wobei nicht jeder Infizierte an Influenza erkrankt. Die aktuellen Verbreitungsschwerpunkte und die weitere Entwicklung der
Grippewelle 2022/23 visualisiert Proplanta auf einer interaktiven Übersichtskarte.
Übersichtskarte: Aktuelle Grippe-Fälle 2022/23