Insgesamt summieren sich laut dem Robert Koch Institut (RKI) die Grippefälle aktuell auf 245.661 (Stand: KW 53). Ob der Knick im Entwicklungsverlauf vielleicht auch nur den Feiertagen geschuldet ist und Nachmeldungen erfolgen, bleibt abzuwarten. Vielleicht wird die Grippewelle 2022/23 in diesem Jahr doch nicht so schlimm wie zunächst befürchtet.
Wieso die
Grippewelle 2022/23 so ungewöhnlich früh startete und die Fallzahlen im Vergleich zu den letzten 20 Jahren derart steil angestiegen sind, könnte u.a. mit dem Nachholeffekt zu erklären sein. Der gänzliche Wegfall der Maskenpflicht und vieler anderer restriktiver Corona-Maßnahmen, in Verbindung mit einem verstärkten Reiseverhalten (immenser Nachholbedarf!) sowie geschwächten Immunsystemen der Menschen, dürfte durchaus vonm Relevanz sein.
Während in den Jahren vor
Corona die jährliche Grippewelle hauptsächlich von Januar bis April andauerte, führten die getroffenen Corona-Maßnahmen nachweislich zu einer Veränderungen im Verlauf. So fiel die
Grippewelle 2020/21 z.B. weltweit aus. Und auch in
2021/22 blieb Deutschland von einer Grippewelle so gut wie verschont.
Aber insbesondere die seit der
Corona-Pandemie verstärkte Erfassung von Atemwegssymptomen auch auf Influenzaviren trägt jetzt dazu bei, dass die Fallzahlen diesmal deutlich früher als sonst in die Höhe schnellten. Da es auch schon vor "Corona-Zeiten" heftige Grippewelle gegeben hat, spricht jedenfalls vieles für diesen Sachverhalt.
Interessanterweise spielt beim aktuellen Infektionsgeschehen durch respiratorische Viren Covid-19 kaum eine Rolle.
Die aktuellen Verbreitungsschwerpunkte und die weitere Entwicklung der
Grippewelle 2022/23 visualisiert Proplanta auf einer interaktiven Übersichtskarte.
Übersichtskarte: Aktuelle Grippe-Fälle 2022/23Proplanta