In KW 52 scheint jedoch der rasante Anstieg der Fallzahlen an Fahrt zu verlieren. So wurden nur noch 49.644 Fälle in der Vorwoche gemeldet. Vergleichsweise hohe
Fallzahlen verzeichnet aktuell Bayern.
Wieso die
Grippewelle 2022/23 diesmal so ungewöhnlich früh beginnt und die Fallzahlen im Vergleich zu den letzten 20 Jahren derart steil ansteigen, könnte u.a. mit dem Nachholeffekt zu erklären sein. Der gänzliche Wegfall der Maskenpflicht und vieler anderer restriktiver Corona-Maßnahmen, in Verbindung mit einem verstärkten Reiseverhalten (immenser Nachholbedarf!) sowie geschwächten Immunsystemen der Menschen, dürfte durchaus eine Rolle spielen.
Während in den Jahren vor
Corona die jährliche Grippewelle hauptsächlich von Januar bis April andauerte, führten die getroffenen Corona-Maßnahmen nachweislich zu einer Veränderungen im Verlauf. So fiel die
Grippewelle 2020/21 z.B. weltweit aus. Und auch in
2021/22 blieb Deutschland von einer Grippewelle so gut wie verschont.
Aber insbesondere die seit der
Corona-Pandemie verstärkte Erfassung von Atemwegssymptomen auch auf Influenzaviren trägt jetzt dazu bei, dass die Fallzahlen diesmal deutlich früher als sonst in die Höhe schnellten. Da es auch schon vor "Corona-Zeiten" heftige Grippewelle gegeben hat, spricht jedenfalls vieles für diesen Sachverhalt.
Interessanterweise spielt beim aktuellen Infektionsgeschehen durch respiratorische Viren Covid-19 kaum eine Rolle.
Die Zahl der Infektionen während einer Grippewelle wird auf 5-20 Prozent der Bevölkerung geschätzt, wobei nicht jeder Infizierte an Influenza erkrankt. Die aktuellen Verbreitungsschwerpunkte und die weitere Entwicklung der
Grippewelle 2022/23 visualisiert Proplanta auf einer interaktiven Übersichtskarte.
Übersichtskarte: Aktuelle Grippe-Fälle 2022/23proplanta