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24.09.2012 | 19:24 | Giftmischer 

Haupttäter des Skandals um gepanschten Alkohol gefasst

Prag - Drei Wochen nach Beginn des tödlichen Skandals um gepanschten Alkohol hat die Polizei in Tschechien zwei Chefs des Giftmischerringes aufgespürt und festgenommen.

Schnaps
(c) proplanta
«Wir wissen, wer das Gemisch hergestellt und wer die Chemikalien zugeliefert hat», sagte Polizeipräsident Martin Cervicek am Montag. An der Spitze der Panscher-Bande standen danach zwei Beschuldigte aus Mähren. Die Ermittlungen würden aber erst beendet, wenn das gesamte illegale Verteilersystem aufgedeckt sei. Mindestens 25 Menschen sind in Tschechien nach dem Konsum von mit Methanol gepanschtem Alkohol gestorben.

Cervicek warnte, dass bis zu 15.000 Liter des hochgiftigen Methanol-Gemisches im Umlauf seien. Die Flüssigkeit wurde den Ermittlungen zufolge in gefälschte Spirituosen-Flaschen abgefüllt. Es sei unklar, ob die Polizei jemals alle gefährlichen Schwarzmarkt-Flaschen werde aufspüren können. Seit anderthalb Wochen gilt in Tschechien ein Verkaufsverbot für harten Alkohol, um die Gefahr für die Verbraucher zu senken. Diese Maßnahme bleibt zunächst bestehen.

Den Tätern an der Spitze des Giftmischer-Netzes, die schon am Wochenende gefasst wurden, drohen Haftstrafen von 12 bis 20 Jahren. «Sie wussten, dass sie Gesundheit und Leben der Menschen aufs Spiel setzen», sagte Staatsanwalt Roman Kafka.

Die beiden Männer arbeiteten in Firmen, die Scheibenwischer-Flüssigkeit für Autos herstellen. Dadurch hatten sie laut Polizei Zugang zum Industriealkohol Methanol.

Ende August sollen die beiden Tschechen mehrere Tonnen einer gefährlichen Methanol-Mischung hergestellt und an illegale Abfüller von Schwarzmarkt-Spirituosen weiterverkauft haben. Diese verwendeten den billigen, giftigen Industriealkohol und umgingen so die Branntweinsteuer. Zehn Tonnen der Giftmischung konnte die Polizei sicherstellen, von weiteren fünf Tonnen fehlt jede Spur.

Als Hauptbeschuldigter gilt ein 42 Jahre alter Mann aus Ostrau (Ostrava), der nun mit den Ermittlern kooperiert habe. «Wir haben ein vollständiges Geständnis einschließlich einer Beschreibung der Tat, seiner Motive und der Funktionsweise des Verteilernetzes», erläuterte Staatsanwalt Kafka. (dpa)
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