Europol-Untersuchung: Angaben auf Olivenölflaschen ist nicht immer zu trauen. (c) proplanta
Dabei wurden auch in Berlin 15 Proben untersucht, wie die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz am Mittwoch mitteilte. In drei Fällen sei eine irreführende Kennzeichnung festgestellt worden. Dabei handelte es sich in zwei Fällen um Olivenöl, das aus Griechenland direkt nach Berlin und in den Handel gebracht wurde. Unter anderem wurde die nicht zutreffende Kennzeichnung «nativ extra» verwendet, die der höchsten Qualitätsstufe vorbehalten ist.
Geschummelt wird auch bei Vanilleprodukten, insbesondere Speiseeis: Bei elf Proben in Berlin gab es bei fünf Hinweise auf mögliche «Irreführung der Verbraucherinnen und Verbraucher». Beanstandet wurde, dass bei als Vanilleeis bezeichneten Produkten Vanille fehlte oder der synthetische Aromastoff Ethylvanillin nachgewiesen wurde, so die Senatsverwaltung. Dabei handelte es sich um Speiseeis aus Eisdielen und Eiscafés mit eigener Eisproduktion. Wird synthetisch hergestelltes Aroma eingesetzt, sei das Speiseeis als «mit Vanillegeschmack» zu kennzeichnen.
«Gerade bei verfälschtem Olivenöl gilt: Der Kampf gegen die Lebensmittelkriminalität darf nicht an den Ländergrenzen enden», erklärte der Senator für Justiz und Verbraucherschutz, Dirk Behrendt (Grüne). «Am Ende bleibt der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Strecke. Ihnen wird das Geld aus der Tasche gezogen, für Produkte, die nicht halten was sie versprechen.»
Bundesweit haben die beteiligten deutschen Behörden im Rahmen der länderübergreifenden Operation «OPSON IX» von Anfang Januar bis Ende März gut 3.694 Liter Olivenöl der Güteklasse «nativ extra» überprüft, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Bei rund einem Viertel (19) der 83 Kontrollen wurden Unregelmäßigkeiten nachgewiesen. Bei 208 Kontrollen von vanillehaltigen Erzeugnissen entdeckten die Behörden bei gut einem Fünftel der Fälle (36) Auffälligkeiten.