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04.06.2021 | 16:07 | Entspannung der Lage 

Immer mehr Corona-Lockerungen - Ein Fünftel vollständig geimpft

Berlin - Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen fallen vielerorts in Deutschland immer mehr Alltagsbeschränkungen weg.

Corona-Lockerungen
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Die Entspannung der Corona-Lage kommt zusehends im Alltag an: In mehr und mehr Regionen werden wieder mehr Aktivitäten möglich, teils ohne extra Test. Ab der neuen Woche werden Impftermine für alle möglich. (c) proplanta
In Berlin braucht man für Geschäfte und die Außengastronomie keinen negativen Test mehr. Mecklenburg-Vorpommern lässt wieder auswärtige Urlauber ins Land. In Bayern beschloss das Kabinett am Freitag umfassende Lockerungen etwa für die Innengastronomie, private Treffen und Feiern. Bei den Impfungen hat inzwischen ein Fünftel der Bundesbürger den vollen Schutz erhalten.

Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag bekannt gab, sank die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen nun bundesweit auf 29,7 - vor einer Woche hatte sie bei 39,8 gelegen. Das RKI wies jedoch mit Blick auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag darauf hin, dass an Feiertagen weniger Proben genommen und Laboruntersuchungen gemacht werden. Im Vergleich der Länder reicht die Spanne der Sieben-Tage-Inzidenz nun von 12 in Mecklenburg-Vorpommern bis 37 in Baden-Württemberg und im Saarland.

Bei den Corona-Impfungen soll an diesem Montag die Priorisierung mit einer festen Reihenfolge und einem Vorrang für Risikogruppen enden. Ab dann können sich alle um Termine bemühen, die aber erst im Laufe des Sommers folgen dürften. Zudem können sich dann auch Kinder ab zwölf Jahren mit dem dafür zugelassenen Präparat von Biontech/Pfizer impfen lassen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte im rbb-Inforadio, viele Jugendliche hätten in der Pandemie das Gefühl, sie müssten immer hintenanstehen. Daher sei ihm wichtig, dass jene, die sich schützen wollten und es mit ihrem Arzt verabredeten, jetzt auch geimpft werden könnten. Dies sei individuell zu entscheiden.

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, bekräftigte im ZDF: «Es ist keine generelle Empfehlung der Stiko für alle gesunden Kinder zu erwarten.» Es fehlten noch Daten, um das Risiko einer Covid-19-Erkrankung bei Kindern genau gegen das mögliche Risiko einer Impfung abwägen zu können. Erwartet wird eher eine eingeschränkte Empfehlung - etwa für Kinder mit Vorerkrankungen. Wie Mertens der Deutschen Presse-Agentur sagte, verschickte die Stiko einen Beschlussentwurf an Länder und Fachgesellschaften. Ein Beschluss ist demnach in der kommenden Woche zu erwarten.

Insgesamt sind nach RKI-Angaben von Freitag in Deutschland inzwischen 45 Prozent (37,4 Millionen Menschen) mindestens einmal geimpft worden, 20,1 Prozent (16,7 Millionen Menschen) sind vollständig geimpft. Spahn sagte im rbb: «Wir sind weiterhin mit hohem Tempo unterwegs.» Die Nachfrage sei aber noch immer höher als das Angebot. «Aber wir reden jetzt über Wochen und nicht über Monate.» Der Minister wies darauf hin, dass es derzeit deutlich mehr Zweitimpfungen gibt.

Bei einer Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am kommenden Donnerstag steht das Corona-Vorgehen laut Bundesregierung voraussichtlich nicht auf der Tagesordnung. Man könne nie sagen, ob etwas gar nicht zur Sprache komme, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.

Es handele sich aber um eine reguläre Besprechung in diesem Format. Als Themen nannte er unter anderem die Energiewende und Fragen der Digitalisierung. Auf die Frage, ob es aus Bundessicht weiteren Corona-Regelungsbedarf mit den Ländern gebe, sagte Seibert, man gehe nun in die reguläre Ministerpräsidentenkonferenz. «Alles weitere zeigt sich.»

In mehreren Bundesländern fallen weitere Beschränkungen weg:

In BAYERN werden Kontaktbeschränkungen für private Treffen und Feiern entschärft. Schulen sollen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 von Montag an flächendeckend Präsenzunterricht anbieten. Der Handel wird unter 100 mit Hygienekonzepten geöffnet.

MECKLENBURG-VORPOMMERN lässt wieder auswärtige Urlauber herein, Voraussetzung ist zu Beginn ein aktueller Negativtest. Wer in einer Ferienwohnung unterkommt und keine Restaurants oder Museen besucht, braucht keinen weiteren Test. Alle anderen müssen sich spätestens alle 72 Stunden neu testen.

In BERLIN öffnet auch die Innengastronomie wieder mit Negativtest. In Innenräumen dürfen sich generell sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen zehn Menschen aus fünf Haushalten.

In HAMBURG können Restaurants und Kneipen von Freitag an wieder in Innenräumen Gäste mit Test bewirten. Besucher dürfen nur zu fünft an einen Tisch.

In THÜRINGEN wird immer mehr Kunst, Kultur und Sport möglich. Einzelne Freizeiteinrichtungen öffnen wieder. Viele Freibäder starteten unter Auflagen in die Badesaison. Einzelne Schlösser öffnen, und Theatervorstellungen unter freiem Himmel finden statt.
dpa
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