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22.01.2023 | 12:29 | Lebensmittelwarnungen 
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Immer mehr Lebensmittel zurückgerufen

Berlin - Die Zahl der Rückrufe von Lebensmitteln ist im vergangenen Jahr abermals gestiegen.

Immer mehr Lebensmittel zurückgerufen
BVL registriert mehr Lebensmittelwarnungen (c) proplanta
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am vergangenen Mittwoch (18.1.) mitteilte, wurden 2022 auf dem Portal www.lebensmittelwarnung.de insgesamt 311 Rückrufe registriert, nach 282 ein Jahr zuvor. Laut dem Leiter der Abteilung Lebensmittelsicherheit im BVL, Dr. Georg Schreiber, waren das „so viel wie nie zuvor“.

Dem Bundesamt zufolge wurden bei mehr als einem Drittel mikrobiologische Kontaminationen als Grund für die Warnung angegeben. Mit 47 Fällen seien dabei Salmonellen die Hauptursache gewesen. Die Gründe für die Kontaminationen könnten vielfältig sein und etwa im lebenden Nutztier vorkommen und über den Schlachtprozess oder die Rohmilch in die Lebensmittelkette gelangen. Zudem seien Verunreinigungen bei der Ernte, Herstellung und Verarbeitung, Lagerung und dem Handel von Lebensmitteln möglich.

Für Schreiber zeigt die neuerliche Zunahme der Meldungen, dass Unternehmen und Handel ihrer gesetzlichen Meldepflicht nachkommen und somit zum hohen Niveau der Sicherheit von Lebensmitteln in Deutschland beitragen.

In den vergangenen Jahren sei ein stetiger Anstieg der Meldungen zu verzeichnen. Das bedeute aber nicht, dass Lebensmittel in Deutschland unsicherer geworden seien, betonte der Abteilungsleiter. Als Gründe für die Zunahme führt Schreiber an, dass die Unternehmen heutzutage Rückrufen weniger ablehnend gegenüberstünden, sich durch den technischen Fortschritt Analyse und Testmethoden weiterentwickelt hätten oder auch Absenkungen von zulässigen Höchstmengen zu mehr Meldungen und einem insgesamt höheren Verbraucherschutz führten.
AgE
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Kommentare 
Dr. Gero Beckmann, Fachtierarzt für Mikrobiologie schrieb am 23.01.2023 09:35 Uhrzustimmen(5) widersprechen(8)
Das BVL ist in Sachen Rückrufe eher eine reine Sammelstation und augenscheinlich recht weit von der Unternehmensrealität entfernt. Fakt ist, dass der behördliche Druck auf Lebensmittelunternehmer - auch durch öffentlich "verschleppte" Fälle wie die Listerien-Funde im Rahmen des Wilke-Wurst-Skandals - steigt, auch regional begrenzte Rückrufe vorzunehmen, wie in Hessen anhand mindestens zweier lokal begrenzter Ereignisse (Restaurant, Metzgerei), die zu bundesweiten (!) Warnungen führten, zu belegen. Hier "legt man Aktionen gerne nahe", um nicht selbst tätig werden zu müssen. - Daneben steigt seit Jahren die Anzahl an Bagatell-Rückrufen durch nicht verletzende, inerte Fremdkörper und belasten damit Budgets (und Statistiken).
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