Auf Jahressicht erhöhten sich die
Verbraucherpreise nur noch um 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Einen so niedrigen Wert hatte es zuletzt im Dezember 2006 gegeben. Nach vier Monaten mit zunehmender Entspannung an der Preisfront (August: plus 3,1 Prozent, September: 2,9, Oktober: 2,4) fiel die Teuerungsrate im November erstmals seit Juni 2007 wieder unter die Zwei-Prozent-Marke. Bei Werten von knapp unter zwei Prozent definiert die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität. Im Vergleich zu Oktober 2008 verringerten sich die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent.
Für Entspannung sorgte vor allem der stark gesunkene Preis für Rohöl, von dem in der Folge Heizölkäufer sowie Autofahrer profitierten. Im Jahresvergleich verbilligte sich Heizöl um 2,6 Prozent, Kraftstoffe wurden gar um 13,1 Prozent günstiger. Wären Mineralölprodukte bei der Berechnung der Inflationsrate nicht berücksichtigt worden, hätte die Rate im November deutlich höher bei 2,0 Prozent gelegen. Mehr zahlen als ein Jahr zuvor mussten Verbraucher im Schnitt für Gas (plus 22,4 Prozent) und Strom (plus 6,1 Prozent) sowie Nahrungsmittel (plus 2,1 Prozent).
Die Teuerungsrate im November wurde aber auch durch einen sogenannten statistischen Basiseffekt gedämpft, wie das Bundesamt erläuterte: Im Vorjahresmonat waren nach starken Preisanstiegen bei Energie und Nahrungsmitteln außergewöhnlich hohe Preise beobachtet worden, die nun als Vergleichswerte in die Berechnung der aktuellen Jahresteuerungsrate eingingen und dämpfend wirkten. (dpa)