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12.03.2018 | 09:06 | Kaffee-Nation 
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Junge Italiener übertreiben Koffein-Konsum

Rom - Cappuccino zum Frühstück, Espresso nach dem Essen: Für viele Italiener gehört reichlich Kaffee zum Alltag.

Koffein-Konsum
Kaffee gehört zu Italien wie das Kolosseum zu Rom. Nun schlagen Wissenschaftler Alarm. Einer Studie zufolge konsumieren viele heranwachsende Italiener zu viel Koffein. (c) proplanta
Dem Klischee entsprechend folgen Jugendliche dem Vorbild ihrer Eltern und genießen das Heißgetränk - nicht immer in Maßen, wie eine italienische Studie zeigt. Demnach konsumieren - je nach empfohlenem Richtwert - 21 bis 46 Prozent von ihnen bedenkliche Mengen Koffein.

Die Mediziner um Angelo Campanozzi von der Universität Foggia befragten 1213 Schüler aus der süditalienischen Stadt im Alter von 12 bis 19 Jahren zu ihrem Koffein-Konsum. Drei von vier Jugendlichen (76 Prozent) gaben an, täglich koffeinhaltige Getränke zu konsumieren, wie die Forscher im Fachblatt «Acta Paediatrica» schreiben.

818 Schüler tranken mindestens einen Kaffee pro Tag, 316 konsumierten täglich koffeinhaltige Limonaden, nur 24 tranken so häufig Energy-Drinks. Vergleichszahlen für deutsche Jugendliche gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamts nicht.

Weil Koffein unter anderem zu Nervosität, innerer Unruhe und Schlafstörungen führen kann, gibt es Empfehlungen, welche Mengen Jugendliche täglich maximal konsumieren sollten. Die Amerikanische Akademie für Pädiatrie (AAP) nennt den Wert von 100 Milligramm. Eine Tasse Filterkaffee enthält nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) rund 90 Milligramm Koffein. In einem Espresso ist mit 60 Milligramm etwa so viel Koffein enthalten wie in einer Dose eines Energy-Drinks.

Legt man den Ergebnissen den Richtwert der AAP zugrunde, konsumierten 46 Prozent der Schüler zu viel Koffein. 21 Prozent waren es, wenn man den Wert der EFSA berücksichtigt - 3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Erwachsene können laut EFSA 400 Milligramm Koffein täglich ohne Sorge zu sich nehmen - mit Ausnahme von schwangeren Frauen, für die ein Richtwert von 200 Milligramm empfohlen wird.

Die italienischen Wissenschaftler weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse nicht auf Gesamt-Italien übertragbar sind. Die Resultate beruhten außerdem auf nicht überprüfbaren Angaben der Befragten - der tatsächliche Koffein-Konsum könne höher oder aber niedriger liegen.

Es gebe allgemein wenige Erkenntnisse zum Koffein-Konsum von Heranwachsenden und den damit verbundenen Konsequenzen, bemängeln die Wissenschaftler. «Wegen der möglicherweise schädlichen Effekte wäre es angebracht, Kinder und Jugendliche davon abzuhalten, zu viel Koffein zu konsumieren», schreiben sie.

Um Kaffee-Gewohnheiten ranken sich in Italien viele Anekdoten - und etliche Italiener erinnern sich, wie sie auf dem Weg zur Schule im Auto auf Vater oder Mutter warten mussten, weil die noch schnell einen «caffè» an der Bar trinken wollten.

«Kaffee ist ein wichtiger Teil der italienischen Kultur, und die meisten italienischen Erwachsenen beginnen ihren Tag mit einer Tasse Kaffee», schreiben die Autoren. «Sie trinken Kaffee auch im Laufe des Tages, um sich zu entspannen oder in Arbeitspausen. Kinder und Jugendliche wachsen mit diesem Vorbild auf und übernehmen es, wie unsere Studie zeigt.»

Koffein ist natürlicher Bestandteil von Kaffee- und Kakao-Bohnen, Teeblättern oder Guarana-Kernen. Es stimuliert das zentrale Nervensystem, erhöht die Wachsamkeit und verringert die Schläfrigkeit bereits in geringen Mengen, wie die EFSA schreibt. Der Körper nimmt Koffein demnach schnell auf, die Wirkung zeigt sich etwa nach 15 bis 30 Minuten.

Forscher untersuchen schon lange, ob und wie viel Kaffee gesund ist. Schätzungen zufolge werden jeden Tag weltweit 2,25 Milliarden Tassen getrunken. Im vergangenen Jahr gab die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) bekannt, dass sich ein erhöhtes Krebsrisiko durch Kaffee nicht belegen lasse. Zudem deuten Studien darauf hin, dass moderater Kaffeegenuss gesundheitliche Vorteile haben könnte - und etwa das Risiko für Diabetes Typ 2 senkt.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 12.03.2018 10:09 Uhrzustimmen(37) widersprechen(19)
kaffee/koffein/teein ist die schinderdroge nr. 1 in deutschland ohne kaffee würden die deutschen schinder gar nichts mehr gebacken kriegen, die schinder hangeln sich von kaffee zu kaffee durch den schindertag und nachts können sie dann nicht mehr ein-/durchschlafen oder sind schon früh um 4 uhr putzmunter und fangen an wäsche zu waschen oder kuchen zu backen usw. ----deutschland ist eine elendiges schinderland wo sich die schinder mit koffeein und süßem fettem gelumpe versuchen leistungsfähig halten aber das schlaf-/ruhedefizit fordert seinen tribut, denn die schinder kompensieren die selbstausbeutung mit fresserrei, werden dadurch fett und krank/vorzeitiges ableben und alles nur wegen der pervertierten abartigen deutschen schinderrei/deutsches leistungsethos und die ober leistungspriester sind selber fett und am ende siehe Merkel/Gabriel
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