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20.06.2010 | 10:30 | Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten  

Käufer von Bio-Produkten leben gesünder

Karlsruhe - Biokäufer leben gesünder.

Bio-Bananen

Sie essen im Schnitt mehr Obst und Gemüse und dafür weniger Fleisch und Wurst als andere Menschen. Das sagte am vergangenen Freitag die Leiterin des Instituts für Ernährungsverhalten, Ingrid Hoffmann. Sie seien insgesamt gesundheitsbewusster und wüssten im Schnitt auch mehr über gesunde Ernährung. Außerdem trinken sie seltener gezuckerte Getränke.

Die Nährstoffbilanz - Folsäure, Kalzium, Eisen - und die Menge der gegessenen Ballaststoffe ist bei ihnen besser. Etwas mehr als die Hälfte der Biokäufer isst zwischen 300 und 600 Gramm Fleisch und Wurst in der Woche. Bei den Nicht-Bio-Käufern liegt der Anteil der seltenen Fleisch-Esser nur bei einem Drittel, wie die Wissenschaftler vom Max-Rubner-Institut für Ernährung und Lebensmittelforschung (MRI) in Karlsruhe herausgefunden haben. Sie werteten Daten der Nationalen Verzehrstudie aus und fanden einen Zusammenhang zwischen dem Kauf von Biolebensmitteln und dem Lebensstil. Für die Studie wurden rund 20.000 Deutsche zu ihren Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten befragt.



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Wie wird gesunde Ernährung definiert?
Die Forscher haben das anhand der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung festgelegt. Sie empfiehlt 250 Gramm Obst und 400 Gramm Gemüse am Tag. Bei Fleisch und Wurst lautet der Rat: 300 bis 600 Gramm pro Woche oder 43 bis 86 Gramm täglich. Für Süßigkeiten und Limonade gibt es keine Vorgaben, sie sollen aber eher sparsam gegessen und getrunken werden.


Warum leben Biokäufer gesünder?
Auf diese Frage können die Forscher bislang keine Antwort geben. Sie vermuten, dass Menschen, die Bioprodukte kaufen, insgesamt gesundheitsbewusster sind und deswegen häufiger zu Bio greifen. Mit den nächsten Studien wollen sie mehr über die Ursachen herausfinden.


Sind Bioprodukte überhaupt gesünder?
Über diese Frage streiten sich die Gelehrten. Zwei Vorteile haben die Bioprodukte jedoch: Sie sind seltener mit Pestiziden belastet und man kann mit ihrem Kauf soziale, ethische und ökologische Ziele unterstützen. «Hinweise darauf, dass Bioware gesünder oder schmackhafter ist als konventionelle, liefern die Testergebnisse allerdings nicht», heißt es in einer Studie der Stiftung Warentest.


Welche gesunden Verhaltensweisen haben Biokäufer sonst?
80 Prozent von ihnen rauchen nicht. Bei den Nicht-Bio-Käufern sind es 70 Prozent. Außerdem sind zwei Drittel der Ökoliebhaber sportlich aktiv - in der Vergleichsgruppe ist es nur rund die Hälfte. Der Anteil an normalgewichtigen Biokäufern (45 %) ist größer als der bei den anderen (37 %). Zudem wissen sie im Schnitt besser Bescheid über gesunde Ernährung.


Spielen Geschlecht und Alter eine Rolle?
Ja, Frauen sind mit einem Anteil von 61 Prozent bei den Biokäufern in der Überzahl. Auch beim Alter gibt es Unterschiede: Unter den jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) kaufen nur knapp sechs Prozent Bio. Bei den Rentnern sind die Ökobewussten ebenfalls in der Minderzahl. In der Gruppe der 35- bis 50-Jährigen kauft dagegen die Mehrheit zumindest ab und zu auch mal nicht konventionell hergestellte Produkte. (dpa)

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