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14.01.2016 | 11:55 | Pestizidrückstände 
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Kein Nachweis von Glyphosat-Rückständen in Lebensmitteln

Schwerin - Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) hat 2015 erstmals Lebensmittel auf Glyphosatrückstände untersucht. Dabei konnte in keiner von 135 Proben eine Höchstgehaltsüberschreitung nachgewiesen werden.

Glyphosat-Rückstände
(c) proplanta
„Große Teile der Öffentlichkeit sind stark verunsichert, was das Thema Glyphosat betrifft, auch weil die UN und die EU sich in der Beurteilung der Gesundheitsgefährdung von Glyphosat scheinbar widersprechen. Wir haben daher freiwillig mit einem Projekt begonnen, um einerseits festzustellen, wie viel Glyphosat tatsächlich in Lebensmitteln zu finden ist, und um andererseits damit mehr Klarheit zu bekommen.

Ich bin daher hoch erfreut, dass wir in keiner einzigen Probe eine Höchstgehaltsüberschreitung hatten und in keiner Probe aus Mecklenburg-Vorpommern Rückstände trotz feinster Analytik finden konnten. Das sollte bedacht werden, wenn Pflanzenschutzmittel von vornherein als Teufelszeug bezeichnet werden und die Landwirtschaft pauschal in Verruf gestellt wird. So simpel es sich anhört: Pflanzen brauchen Medizin, wenn sie krank sind. Wenn sie die nicht bekommen, gehen die Erträge zurück und dürften gegebenenfalls nicht in den Verkehr kommen.

Das ist auch eine Frage der Versorgungssicherheit. Daher ist dringend mehr Sachlichkeit gefragt! Der Bund wäre daher im Vorteil, wenn er eine groß angelegte, unabhängige Studie hierzu in Auftrag geben würde“, erklärte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV.

Im LALLF wurden alle Planproben an pflanzlichen Lebensmitteln zusätzlich mittels Einzelmethode auch auf Glyphosat untersucht. Zu den Proben an frischem Obst/ Gemüse und Pilzen zählen beispielsweise Äpfel, Bananen, Tomaten, Erdbeeren, Champignons, Sellerie, Kaki und Pflaumen, während bei den Getreide/ -produkten vorwiegend Haferflocken, Backmischungen sowie Roggen, Dinkel und Weizen untersucht wurde. Dabei wurde auf eine Analysetiefe von 50 µg/kg (validiertes Reportinglevel) gegangen, die damit weit tiefer als jeder Grenzwert geht. Bei Obst/Gemüse/Pilzen konnten in keiner Probe Glyphosatrückstände nachgewiesen werden.

Bei den Getreiden konnten in lediglich 3 Proben Haferflocken von Produzenten aus Deutschland (nicht MV!) Glyphosatrückstände im Bereich von 0,092 – 0,237 mg/kg nachgewiesen werden. Der Höchstgehalt für Glyphosat in Haferflocken liegt entsprechend VO (EU) 396/2005 bei 20 mg/kg. Somit wurde der zulässige Höchstgehalt zu maximal knapp 1,2% ausgeschöpft.
Regierung-MV
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Kommentare 
J.Schilling schrieb am 04.02.2016 12:45 Uhrzustimmen(159) widersprechen(132)
Als Biobauer sehe ich das Problem der "Unkraut"-Bekämpfung aus einem anderen Blickwinkel. Jeder Orgamismus brauch ein bestimmtes Umfeld/Millieu um leben zu können. Viele unserer Un/Beikräuter sind als Zeigerpflanzen bekannt; manche sind sogar Heilkräuter. Sie zeigen uns, dass in dem Boden wo sie wachsen ganz bestimmte Verhältnisse bzw Missverhältnisse herrschen. Solange es uns nicht gelingt, dies Verhältnisse in Ordnung zu bringen werden wir auch die Entsprechenden Zeigerpflanzen nicht los, egal ob wir sie abhacken oder abspritzen. Wenn der Boden in Ordnung ist, kann durch Hacken und Striegeln der Besatz in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden.
Kutusow schrieb am 21.01.2016 08:40 Uhrzustimmen(142) widersprechen(146)
Liebe Frau Esparsette, Sie haben nicht behauptet, dass "natürliche Giftstoffe" unschädlich sind, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Mensch sie aufnimmt, eben weil sie einfach da sind. Ihre Äußerungen erwecken aber den Eindruck, na ja, natürliche Giftstoffe sind eben da, aber über PSM ausgebrachte sonstige Stoffe müssten nicht sein. Und dazu wollte ich meine Sicht der Dinge darlegen, weil die Sache wohl nicht so einfach ist. Es würde mich allerdings wirklich interessieren (ist vielleicht auch schon gemacht worden), wie hoch der Anteil an "natürlichen" und "künstlichen" Schadstoffen oder Giften in konventionell als auch in ökologisch erzeugten Produkten tatsächlich ist.
esparsette schrieb am 20.01.2016 19:25 Uhrzustimmen(141) widersprechen(136)
Herr Kultusow, ich gebe Ihnen durchaus in vielen Sachen Recht. Die Landwirte sind oft gezwungen, nach ökonomischen Aspekten zu handeln. Deshalb sollte man auch an dieser Stelle ansetzen. Nein, dass die "natürlichen" Giftstoffe unschädlich sind, habe ich wirklich nicht behauptet.
Kutusow schrieb am 20.01.2016 09:31 Uhrzustimmen(122) widersprechen(143)
Liebe Frau Esparsette, was ist es denn für ein Unterschied, wenn der Mensch Rückstände aus PSM aufnimmt, über deren Wirkung im Körper aufgrund der geringen Mengen (wegen gesetzl. fixierter Höchstgrenzen) kaum etwas bekannt ist, oder wenn er nun tatsächlich giftige Stoffe wie DON, Aflatoxine oder Ochratoxine aufnimmt? Denn durch den Einsatz von Herbziden und Fungiziden wird ja der Pilzbefall reduziert! Die natürlichen Giftstoffe (Pilzgifte) sind nicht so schädlich? Ich denke, dieser Beweis müsste erst noch erbracht werden! Jeder Landwirt, der die gute fachliche Praxis einhält, führt nur soviel Stickstoff (mineralisch oder organisch) zu, wie die Pflanze auch verwerten kann, denn ein Zuviel wäre fachlicher und ökonomischer Unfug, denn ein zuviel an Stickstoff führt in der Tat zu erhöhter Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten! Deshalb ist eine ausgewogene Düngung wichtig und richtig! Gegen Mutterkorn hilft nun mal nur eine richtige Sortenwahl und eine richtige Bestandesführung, um den Befall zu minimieren. Wissen Sie, zu meiner Lehrzeit habe ich nicht nur etwas von mechanischer Unkrautregulierung gehört, sondern sie auch selbst praktiziert! Mechanische Unkrautbekämpfung wird ja auch durch Grubbern usw. auch heute praktiziert. Wenn aber die chemische Unkrautbekämpfung deutlich kostengünstiger ist, so wird sie natürlich auch angewandt, der Landwirt ist schließlich Unternehmer, ihm wurde ein Wettbewerb auf dem Weltmarkt verordnet, also muss er sich diesem stellen!
esparsette schrieb am 19.01.2016 11:10 Uhrzustimmen(141) widersprechen(126)
Herr Kultusow, unterscheiden Sie doch bitte zwischen den Stoffen, die der Mensch bewusst appliziert (Herbizide, Fungizide) und jenen, die nicht in direkter Weise vermieden werden können (z.B. jene Stoffe, die Pflanzenpathogene bilden, wie die von Ihnen genannten Aflatoxine, toxische Stoffe die aus der Atmosphäre eingetragen werden). Haben Sie noch nie von einen Zusammenhang von einer reichlichen (mineralischen) Stickstoff-Düngung und der erhöhten Anfälligkeit gegenüber Pilzkalamitäten gehört? Was sagen Sie dann zur Tatsache, dass es gegen manchen Pathogene derzeit keine PSM gibt (Claviceps purpurea)? Haben Sie eigentlich schon einmal etwas von mechanischer Unkrautregulierung gehört (wegen der Empfehlung an Herrn Zips)?
Kutusow schrieb am 18.01.2016 18:55 Uhrzustimmen(160) widersprechen(107)
Radovin Zips, wie wäre es denn, wenn Sie sich erstmal informieren und dann zum Schreibstift greifen? Erstens ist Glyphosat kein Gift, denn es wurde nirgends auf der Welt als Giftstoff eingestuft. Zweitens dient Glyphosat sehr wohl dem PFLANZENSCHUTZ, eben weil durch die Bekämpfung der Unkräuter den Kulturpflanzen und damit unseren Lebensmitteln bessere Entwicklungsmöglichkeiten gegeben werden! Der Grenzwert diverser Chemikalien (?), Giftstoffe (?) oder sonstiger Stoffe, die in höheren Dosen gesundheitsschädlich oder gar giftig sind, liegt nicht mal bei Öko-Produkten bei NULL! Das ist in der Praxis gar nicht möglich und auch lebensfremd! Das beginnt bei Pilzgiften (DON, Aflatoxinen) bei Öko-Getreide, welches nicht mit Fungiziden behandelt wird und schon deshalb stärker mit Pilzerkrankungen und -giften kontaminiert ist! In der Natur ist das nun mal so. Lieber Herr Zips, wie wäre es denn, wenn Sie Glyphosat so ablehnen, mit einem Arbeitseinsatz (Handarbeit) zur Unkrautbekämpfung?
Kutusow schrieb am 18.01.2016 18:41 Uhrzustimmen(143) widersprechen(150)
paul silicone, ja naürlich habe ich nicht nur ins Sicherheitsdatenblatt von Glyphosat, sondern auch in die Gebrauchsanweisung hineingeschaut. Glyphosat wirkt übrigens nur auf grünen Pflanzenteilen und gilt auch nicht als Giftstoff. Ist nun mal so! Der Verdacht, "krebserregend" zu sein, beruht im Übrigen auf Studien, die nichts mit der realen Anwendung zu tun haben, d.h., die Studien beruhen auf Versuchen, die schlicht und einfach nicht der Gebrauchsanweisung entsprechen! Wer Benzin oder gar Flugbenzin regelmäßig trinkt, braucht sich auch nicht zu wundern, wenn er Krebs bekommt, denn Benzin ist nicht zum Trinken da, sondern ist Treibstoff für Fahrzeuge! Komischer Vergleich? Sehe ich nicht so, zahllose Haushaltschemikalien und andere Stoffe sind bei falscher Anwendung gesundheitschädigend oder gar krebserregend, bei richtiger Anwendung aber sehr beliebt und nützlich!
Radovin Zips schrieb am 17.01.2016 11:03 Uhrzustimmen(133) widersprechen(164)
Lustig ist es immer, wenn bei reinem Gift von PflanzenSCHUTZmittel gesprochen wird, womit dann die Grenzwerte begündet werden, die unsere Nahrung vergiften. Der Grenzwert hat bei Lebensmitteln bei Null zu liegen, da gibt es keine Diskussion. Das würde allerdings gewaltig an der Lobby der Pharmamafia kratzen und ist allein schon von daher undenkbar.
paul silicone schrieb am 16.01.2016 16:03 Uhrzustimmen(145) widersprechen(139)
die eu hat vor kurzem den grenzwert für glyphosat von 0,1mg/kg auf 20mg/kg heraufgesetzt; mit welcher begründung? der grenzwert für eine chemikalie, die im verdacht steht, krebs zu erregen,liegt bei 0,00mg/kg! Also, auf geht`s, "wir lügen uns selbst weiter einen in die tasche" anstatt von der industrie zu fordern, unbedenkliche alternativen zu entwickeln; die können das, haben möglicherweise schon lange derartiges in der schublade, ist natürlich mit gewinneinbußen verbunden; sehen wir es doch mal so: die amerikaner sprich EPA lassen sich von monsanto was erzählen, amerikanisches unternehmen, klar, das wird unterstützt; deutsche chemie entwickelt unbedenkliche alternative, die sollten wir unterstützen, so können wir aus unseren unternehmen auch unterstützung gewinnen; BASF ist das weltgrößte Chemieunternehmen!
paul silicone schrieb am 16.01.2016 15:42 Uhrzustimmen(142) widersprechen(152)
glyphosat steht im verdacht krebserregend zu sein ebenso wie der komplexbildner NTA (Nitrilo-triessigsäure); wie NTA ist glyphosat ein starker komplexbildner; was geschieht mit derartigen chemikalien? grundlage für die beurteilung einer chemikalie ist ihr sicherheitsdatenblatt? haben sie schon einmal in das sicherheitsdatenblatt von glyphosat hineingeschaut?
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