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21.06.2008 | 05:39 | Warnhinweis 

Kleiner Fuchsbandwurm, große Gefahr für Menschen

Koblenz - Heidelbeeren, Brombeeren oder Walderdbeeren verlocken beim Spaziergang zum Naschen.

Heidelbeeren
(c) proplanta
Doch Vorsicht: Mit Beeren, die in Bodennähe wachsen, können Eier des gefährlichen Kleinen Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) gegessen werden. Mit dem Parasiten befallene Füchse scheiden die Eier des Bandwurms mit dem Kot aus und können Waldfrüchte verunreinigen.
 

Der Kleine Fuchsbandwurm gilt in Mitteleuropa als der für den Menschen gefährlichste Parasit. Nach einer Infektion kann es zur lebensbedrohlichen und unheilbaren alveolären Echinokokkose kommen. Die Symptome, Schmerzen im Oberbauch und Funktionsstörungen der Leber, treten unter Umständen erst Jahre nach der Ansteckung auf. Erkrankte müssen lebenslang Medikamente einnehmen. Wird die Krankheit nicht behandelt, verläuft sie beim Menschen nahezu immer tödlich. 
 

Bundesweit wurden im Jahr 2006 30, im Jahr 2007 15 Fälle der gefährlichen Krankheit gemeldet. In Rheinland-Pfalz gab es in diesen beiden Jahren allerdings keinen Fall der alveolären Echinokokkose.

Um Aufschluss über die Verbreitung des Parasiten zu erhalten, sind im Landesuntersuchungsamt (LUA) im vergangenen Jahr 975 Füchse aus Rheinland-Pfalz auf den Kleinen Fuchsbandwurm untersucht worden. 216 davon waren befallen; das entspricht rund 22 Prozent.
 

Menschen können sich durch Nahrungsmittel anstecken, die mit Fuchskot verunreinigt sind. Pilze, Beeren oder Fallobst aus Wald, Feld und Garten sollten daher vor dem Verzehr gründlich unter fließendem Wasser abgewaschen werden. Damit die Eier des Kleinen Fuchsbandwurms sicher abgetötet werden, müssen die Lebensmittel auf mindestens 60 Grad erhitzt werden. Nach Feld-, Wald- und Gartenarbeiten sollten die Hände immer gründlich gewaschen werden. 
 

Hunde und Katzen sind zwar nur selten Träger des Parasiten – wegen ihrer Nähe zum Menschen ist aber trotzdem Vorsicht geboten. Die Tiere sollten daher im Abstand von maximal sechs Wochen entwurmt werden. (PD)

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