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28.07.2007 | 07:22 | Untersuchungsergebnisse 

Krebsrisiko bei Pflanzenöleinsatz gegenüber Diesel halbiert

Regensburg - Das bifa Umweltinstitut (Bayerisches Institut für Angewandte Umweltforschung und -technik GmbH) hat Abgase beim Betrieb von Dieselmotoren der neuesten Generation mit Pflanzenöl untersucht.

Pflanzenöleinsatz
(c) proplanta
Es wurde festgestellt, dass beim Einsatz der richtigen Technologie und genormten Pflanzenöls (DIN V 51605) als Kraftstoff eine Halbierung des Krebsrisikos gegenüber Diesel-Abgasen möglich ist. Entscheidend dabei ist die Versorgung des Motors mit dem während des Betriebes angepassten gerade optimalem Kraftstoff bzw. Diesel/Pflanzenöl-Gemisch. Die Steuerbefreiung des Kraftstoffes Pflanzenöl ist deshalb aus umweltpolitischer Sicht absolut gerechtfertigt.

Grundsätzliche Untersuchungen der FH Coburg haben gezeigt, dass in einem Test mit pflanzenölbetriebenen Dieselmotoren das Krebsrisiko der Abgase unter bestimmten Umständen bis zu 30fach höher war, als beim Betrieb mit reinem Diesel. Die aktuelle Untersuchung macht jedoch deutlich, dass es nicht primär auf den eingesetzten Treibstoff ankommt, sondern darauf, welche Technologie des Kraftstoffmanagements des Motors zum Einsatz kommt. Sowohl die Rußmenge als auch die mutagenen Wirkungen beim Betrieb mit variabler Kraftstoffzusammensetzung waren in den Untersuchungsergebnissen tendenziell niedriger als bei reinem Dieselbetrieb sind.

Selbst vorgenommene Umrüstungen von Motoren für Pflanzenöl und nicht zertifizierte "Bastellösungen" führen zu unkontrollierbaren Abgaswerten und nicht vorhersehbarem Leistungsverhalten des Motors. Zudem steigt hier die Gefahr von Motorschäden. Auch vor chemischen Additiven (z.B. zur Motorreinigung) muss gewarnt werden, da sie nicht in jedem Betriebszustand und Motortyp die gewünschte Wirkung entfalten und die Verbrennungsbedingungen, sowie das Abgasverhalten negativ beeinflusst werden können.

Hintergrundinformation:
Die Prüfung des Abgasverhaltens von Dieselmotoren, sowie der Messung der Abgasbestandteile und deren krebserregender Wirkung wurde auf dem Prüfstand eines der namhaften Mineralölkonzerne ein LKW neuester Bauart nach der aktuell härtesten Abgasnorm EURO 5 mit Diesel und genormtem Pflanzenkraftstoff untersucht (ESC-13-Stufen-Test).

Die Abgase wurden neutral vom bifa mit Hilfe des international standardisierten AMES-Tests nach der OECD-Guideline 471 analysiert. Dabei werden die Abgasbestandteile gesammelt und deren erbgutverändernde Wirkung an Salmonellen-Stämmen untersucht. Für das Kraftstoffmanagement kam ein System Typ "ultimate" der Firma bioltec evolv-ram GmbH zum Einsatz. Dieses ermittelt vollautomatisch den Betriebszustand des Motors und führt ihm den optimalen Kraftstoff bzw. Kraftstoffgemisch zu. (ots)

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