Hessisches Landeslabor arbeitet für die Gesundheit von Tier und MenschGießen - Ehec, Fukushima, Pestizide: Das hessische Landeslabor ist im vergangenen Jahr mit einigen Krisen und Missständen konfrontiert gewesen. |
(c) olivier - fotolia.com «Die große Herausforderung war sicherlich Ehec», sagte der Sprecher des Landesbetriebes, Roy Ackmann, am Mittwoch in Gießen zum Jahresbericht 2011. Die Untersuchungen während der Krankheitswelle hätten viel Zeit und Personal gebunden.
Dem Bericht zufolge testeten die Mitarbeiter 898 verdächtige Proben, in drei Fällen entdeckten sie den Erreger. Der aggressive Darmkeim hatte von Mai bis Juli 2011 in Deutschland eine Epidemie mit mehreren tausend Patienten ausgelöst, 53 starben.
Selbst ein Unglück im fernen Ausland hatte Einfluss auf die Arbeit der hessischen Kontrolleure: Nach der Atomkatastrophe von Fukushima nahmen sie japanische Lebensmittel unter die Lupe.
«Wir haben Fisch und weitere Proben der unterschiedlichsten Produkte untersucht, die über den Flughafen Frankfurt nach Hessen kamen. Eine radioaktive Kontamination wurde glücklicherweise nicht festgestellt», sagte der Direktor des Landeslabors, Hubertus Brunn, laut Mitteilung.
Unbefriedigend seien dagegen die Untersuchungsergebnisse bei Obst und Gemüse aus Ländern außerhalb der EU gewesen. Von 504 am Frankfurter Flughafen genommenen Proben wurden 110 beanstandet, also etwa ein Fünftel.
Allerdings: «Dieses Warenspektrum repräsentiert (...) lediglich einen kleinen Teil an Obst und Gemüse, das in Europa vertrieben beziehungsweise verzehrt wird», wird Brunn im Jahresbericht zitiert.
Das Labor ist auch zuständig für Untersuchungen von Tieren. Dabei konnten die Mitarbeiter eine Schafherde in Mittelhessen als Infektionsquelle für Q-Fieber identifizieren. Der Erreger ist auch auf Menschen übertragbar. Er ist meist harmlos, kann aber für Schwangere oder geschwächte Menschen riskant sein.
Nach einem Amselsterben vor allem in Südhessen untersuchte das Labor zahlreiche Vögel. Es stellte fest, dass die Amseln am Usutu-Virus erkrankt waren. Der Bericht nennt außerdem den Fall eines Dachses in Südhessen, der an einer seltenen Pilzinfektion litt.
Für das Landeslabor arbeiten mehr als 500 Menschen in Gießen, Kassel, Bad Hersfeld, Frankfurt und Wiesbaden. Zu den Aufgaben gehören unter anderem Untersuchungen sowie Kontrollen von Lebensmitteln, Tieren, Saatgut oder Böden. (dpa/lhe)
|
|
|
|
|