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27.07.2011 | 19:45 | Bildungspolitik  

Landjugend: BDL sieht Idee der Oberschulen kritisch

Berlin - „Die Zukunft unseres Landes hängt davon ab, wie die Herausfor­derungen im Bildungssystem gelöst werden. Die Fusion von Haupt- und Realschulen zu Oberschulen scheint uns da eher ungeeignet.“

Bildungspolitik
(c) proplanta
Mit diesen Worten kommentiert Katrin Biebighäuser, die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), den bildungspolitischen Aufschlag der CDU.

„Bildungsrepublik Deutschland“ hat der CDU-Bundesvorstand den von ihm beschlossenen Antrag genannt, der beim Parteitag in November zur Abstimmung steht. „Probleme werden nicht durch aufwendig gestrickte Mogelpackungen gelöst. Gerade in den ländlichen Räumen haben Real- und Hauptschulen eine wichtige Funktion. Wir sehen keinen Sinn darin, das dreigliedrige Schulsystem für die ländlichen Räume aufzugeben“ so Katrin Biebighäuser weiter.

Verwundert hat der CDU-Vorschlag den größten Jugendverband im ländlichen Raum auch, weil der Eindruck entsteht, es gehe hier um ein taktisches Spiel zur Gewinnung von Wählergruppen. „Wir können nachvoll­ziehen, dass die sinkenden SchülerInnen-Zahlen ein Argument für Veränderungen sind. Doch in der Konsequenz sollte man doch über flexible Modelle vor Ort nachdenken. Dafür müssen die Verantwortlichen in den Ländern und Kommunen vor Ort an einen Tisch gebracht werden“, fordert die BDL-Bundesvorsitzende.

Der Landjugendverband macht sich für den wohnortnahen Erhalt der Schulen in den ländlichen Räumen stark. Auch das Bildungspapier der CDU tritt nach dem Grundsatz „kurze Beine kurze Wege“ für die Zulassung kleiner, wohnort­naher Grundschulen ein. „Doch folgt daraus automatisch ein Grundsatz «lange Beine, lange Wege» für die älteren SchülerInnen?“, so Katrin Biebighäuser. Für den BDL sei es wichtig, dass die Schule auf dem Land bleibe: „Schulen sind Lebenselixier im ländlichen Raum, sind notwendige Infra­struktur und für uns alle Bildungs- und Kulturraum zugleich.“

Der Bund der Deutschen Landjugend hat sich in den vergangenen Jahren differenziert mit der zukünftigen Entwicklung auseinandergesetzt und im Ergebnis die Grundsatzposition „Schulstrukturen in den ländlichen Räumen - gestalten, statt aufgeben!“ beschlossen. „Regionale Schulkonzepte, Lehrer­Innen­mobilität, kleinere Klassenstärken und Kooperationen gehören zu unseren Vorstellungen, die Abschaffung der Real- und Hauptschule nicht“, so Katrin Biebighäuser.

„Wir wünschen uns, dass die CDU die Zeit bis zum November für einen Dialog mit AkteurInnen und Fachverbänden nutzt und ihre Position noch einmal überdenkt“, sagt die BDL-Vorsitzende abschließend. Und: „Der Bund der Deutschen Landjugend ist für einen solchen Dialog bereit.“ (bdl)
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