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28.01.2015 | 12:57 | Infektionskrankheiten 

Listeriosen nehmen zu

Parma - Die Zahl der gemeldeten Campylobacter-Infektionen beim Menschen hat sich stabilisiert, nachdem über mehrere Jahre eine steigende Tendenz zu verzeichnen war.

Zoonosenbericht
(c) proplanta
Dennoch bleibt die Campylobacteriose die am häufigsten gemeldete lebensmittelbedingte Erkrankung in der EU. Die Zahl der Listeriose- und VTEC-Infektionen beim Menschen nahm hingegen zu, während die Zahl der gemeldeten Salmonellose- und Yersiniose-Fälle rückläufig ist. Dies sind einige der Hauptergebnisse des Kurzberichts der Europäischen Union über Entwicklungstendenzen und Quellen von Zoonosen, Zoonoseerregern und lebensmittelbedingten Ausbrüchen im Jahr 2013.

„Die Stabilisierung der Zahl der Campylobacteriose-Fälle und der anhaltende Abwärtstrend bei Salmonellosen sind gute Nachrichten; doch angesichts der zunehmenden Meldung anderer Krankheiten, wie Listeriosen und VTEC-Infektionen, sollten wir in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen,“ mahnt Marta Hugas, Leiterin der Abteilung Risikobewertung und Wissenschaftliche Unterstützung der EFSA, und betont die Bedeutung der Überwachung lebensmittelbedingter Erkrankungen in Europa.

Campylobacteriose stabil

Aus dem Vorjahresbericht ging hervor, dass Campylobacteriose-Fälle beim Menschen erstmals in fünf Jahren leicht rückläufig waren. Doch auch, wenn sich die Meldezahlen für 2013 auf dem Niveau des Jahres 2012 stabilisieren konnten, bleibt die Campylobacteriose mit 214.779 Fällen die am häufigsten gemeldete lebensmittelbedingte Erkrankung in der EU. Bei Lebensmitteln ist der die Erkrankung verursachende Campylobacter-Erreger am häufigsten in Hähnchenfleisch zu finden.

Listeriose und VTEC-Infektionen auf dem Vormarsch

Die Zahl der Listeriose-Fälle nahm zwischen 2012 und 2013 um 8,6 Prozent zu und ist in den letzten fünf Jahren stetig angestiegen. Obwohl die Zahl der bestätigten Fälle mit 1.763 relativ niedrig ist, sind diese Fälle besonders besorgniserregend, da es sich bei den gemeldeten Listeria-Infektionen überwiegend um schwere, invasive Formen der Krankheit handelt, die eine höhere Sterberate aufweisen als andere durch Lebensmittel übertragene Krankheiten.

„Die Zunahme der gemeldeten invasiven Listeriose-Fälle gibt Anlass zu großer Sorge, da die Infektion meist von verzehrfertigen Lebensmitteln ausgeht und zum Tode führen kann, insbesondere unter der in Europa wachsenden Bevölkerungsgruppe älterer Menschen sowie bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem“, so Mike Catchpole, Leitender Wissenschaftler des ECDC. Trotz des Anstiegs der gemeldeten Listeriose-Fälle beim Menschen wurde der die Krankheit bei Menschen und Tieren auslösende Erreger, Listeria monocytogenes, nur selten oberhalb der gesetzlichen Grenzwerte in verzehrfertigen Lebensmitteln nachgewiesen.

Die gemeldeten Fälle von Verotoxin produzierenden E. coli (VTEC) nahmen um 5,9 Prozent zu – möglicherweise ein Effekt der zunehmenden Sensibilisierung in den Mitgliedstaaten nach dem Ausbruch des Jahres 2011, der zu einer verbesserten Prüfung und Berichterstattung führte. Bezüglich des Vorkommens von VTEC in Lebensmitteln und bei Tieren konnten keine Tendenzen festgestellt werden.

Salmonellose und Yersiniose auf dem Rückzug

Die Zahl der Salmonellose-Fälle ist das achte Jahr in Folge gefallen und liegt nun – mit 82.694 Fällen – 7,9 Prozent unter den EU-Meldezahlen von 2012. Der Bericht führt den Rückgang von Salmonellen auf Kontrollprogramme bei Geflügel zurück und stellt fest, dass die Mehrzahl der Mitgliedstaaten ihre Reduktionsziele bezüglich der Prävalenz bei Geflügel für 2013 erreichten. Bei frischem Geflügelfleisch nahm die Einhaltung der EU-Kriterien für Salmonella zu – ein klares Zeichen dafür, dass sich die Investitionen der Mitgliedstaaten in Kontrollmaßnahmen auszahlen.

Fallzahlen für Yersiniose, mit 6.471 Fällen die dritthäufigste gemeldete Zoonose in der EU, sind über die letzten fünf Jahre rückläufig und nahmen gegenüber 2012 um 2,8 Prozent ab.

Der von EFSA und ECDC erstellte Bericht berücksichtigt 16 Zoonosen und lebensmittelbedingte Ausbrüche. Er basiert auf Daten, die von 32 europäischen Ländern (28 Mitgliedstaaten und vier Nicht-Mitgliedstaaten) erhoben wurden, und unterstützt die Europäische Kommission sowie die EU-Mitgliedstaaten bei der Überwachung, Eindämmung und Prävention von Zoonosen. (efsa)
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