Auf dem Dach des Klinikums misst seit einigen Jahren ein elektronischer Pollenmonitor die Pollenkonzentration. Der Trend zu immer wärmeren Wintern sei generell keine gute Entwicklung für Allergiker. «Die Pflanzenwelt wacht früh auf», sagte Treudler. Dadurch verkürze sich die Verschnaufpause, die Allergikerinnen und Allergiker normalerweise in den Wintermonaten hätten.
Viele Menschen seien auch nicht nur auf eine Sache allergisch, sagte Treudler. Über das Jahr verteilt gebe es eine Abfolge von Allergieauslösern: Auf die
Frühblüher wie Hasel, Erle und Birke folgten Gräser, dann Beifuß und auch das sich stark ausbreitende Ambrosia-Kraut sei für etliche Allergiker ein Problem.
Die Allergie-Expertin rät Betroffenen, sich zu informieren, «was fliegt». Für eine Diagnostik sei es auch sinnvoll, eine Art Tagebuch zu führen, damit eine Behandlung tatsächlich auch das richtige Allergen treffe.
Bei leichten Beschwerden sollte die Menschen die betroffenen Organe selbst behandeln, sagte Treudler. Gegen eine Schniefnase und juckende Augen sollten also Nasenspray und Augentropfen eingesetzt werden. Auch Anti-Allergie-Tabletten könnten Linderung verschaffen. Schwere Allergien sollten dann - nach einer entsprechenden Diagnostik - gezielt mit einer
Hyposensibilisierung behandelt werden.