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21.06.2012 | 09:26 | Gesunde Ernährung 

Leitlinien zur Minimierung von Transfettsäuren vorgestellt

Berlin - Das Bundesagrarministerium (BMELV) und der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) haben gestern ihre gemeinsame Initiative im Hinblick auf die „Leitlinien zur Minimierung von Transfettsäuren in Lebensmitteln“ vorgestellt.

Öl
(c) proplanta
„Die Reduktion von Transfettsäuren aus teilgehärteten Fetten in Lebensmitteln ist ein erklärtes Ziel der Lebensmittelwirtschaft", hob Professor Dr. Matthias Horst hervor. Der Hauptgeschäftsführer des BLL betonte, dass es der Lebensmittelwirtschaft in den vergangenen Jahren gelungen sei, in mehreren Produktbereichen die Werte deutlich abzusenken: „Die durchschnittlichen Aufnahmemengen von Transfettsäuren in der deutschen Bevölkerung sind gesundheitlich unbedenklich". 

Da jedoch bei bestimmten Teilen der Bevölkerung noch eine erhöhte Aufnahme vorlag, sah das BMELV Handlungsbedarf. „Transfettsäuren erhöhen das Risiko zur Entstehung von Herz-Kreislaufkrankheiten, deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Aufnahmemengen noch weiter abgesenkt werden", erklärte Bernhard Kühnle, Leiter der Abteilung Ernährung, Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit des BMELV. „Aus diesem Grund haben wir uns mit der Lebensmittelwirtschaft auf eine entsprechende Initiative verständigt", so Kühnle.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als ein Prozent der Nahrungsenergie in Form von Transfettsäuren aufzunehmen. Auf Basis der letzten Erfassung der Daten der Nationalen Verzehrsstudie II von 2005 bis 2006 und Transfettsäuren-Gehaltsdaten aus der Lebensmittelüberwachung von 2008 bis 2009 lag der mittlere Transfettsäuren-Verzehr in Deutschland zwischen 0,77 und 0,92 Prozent der Nahrungsenergie und damit unterhalb der Empfehlung der DGE.

 Ein erhöhter Transfettsäuren-Verzehr lag in der Altersgruppe der 14- bis 34-jährigen Männer vor. Etwa ein Drittel der Männer in dieser Altersgruppe hatten mehr Transfettsäuren aufgenommen, als die von der DGE benannten ein Prozent der Nahrungsenergie, wobei die erhöhte Transfettsäuren-Aufnahme im Wesentlichen aus dem erhöhten Verzehr von so genannten nicht-ruminanten Transfettsäuren, d. h. Transfettsäuren nicht-tierischen Ursprungs, resultierte.

Die gemeinsame Initiative zielt darauf ab, die Reduktion an nicht-ruminanten Transfettsäuren fortzuführen, um erhöhte Transfettsäuren-Aufnahmemengen zu verringern, soweit dies unter Berücksichtigung der technologischen Möglichkeiten machbar und in vernünftiger Weise erreichbar ist.

Hierzu entwickelten verschiedene Branchenorganisationen der Lebensmittelwirtschaft und das Ministerium mit fachlicher Beratung durch das Max Rubner-Institut (MRI) eine Rahmen-Leitlinie und verschiedene Produkt-Leitlinien, die die Lebensmittelhersteller bei der Reduktion von nicht-ruminanten Transfettsäuren unterstützen sollen. Empfehlungen und praxisnahe Tipps zur Verwendung Transfettsäuren-armer Öle und Fette wurden unter Einbeziehung der Expertise aus Produktion und Handel erarbeitet.

Für die Bereitstellung Transfettsäuren-armer Öle und Fette ist zudem die Fetthärtung bzw. Hydrierung eine wichtige Schlüsseltechnologie. Die Verwendung hydrierter Fette ist deklarationspflichtig. Dabei wird bisher nicht zwischen Teilhärtung und vollständiger Härtung unterschieden. Wird der Prozess der Fetthärtung vollständig durchgeführt, entstehen keine Transfettsäuren. Nur bei der Teilhärtung können - je nach Fettart und Verfahren - hohe Transfettsäuren-Gehalte entstehen. (bmelv/Pp)
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