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05.09.2015 | 11:07 | Ansichten der Bürger in Deutschland 

Müllmänner gewinnen an Ansehen, Manager verlieren

Berlin - Was halten die Menschen in Deutschland von wichtigen gesellschaftlichen und öffentlichen Institutionen, von den verschiedenen Berufsgruppen und der Verwaltung?

Wichtige Aufgaben der Müllabfuhr
Sympathie für Feuerwehrleute, Erzieherinnen und Polizisten - Abneigung gegen Privatisierungen: Öffentliche Einrichtungen und ihre Beschäftigten haben einen guten Ruf. Zugleich ist staatliche Bürokratie aber vielen ein Dorn im Auge. (c) proplanta
Aufschluss gibt eine große Bürgerbefragung des Forschungsinstituts forsa im Auftrag des Beamtenbunds dbb - eine Übersicht über zentrale Ergebnisse.

Welche Berufsgruppen haben seit Beginn dieser Bürgerbefragungen vor neun Jahren am meisten an Ansehen gewonnen und verloren?

Die größten Gewinner sind die Müllmänner, die heute bei 77 Prozent der Bundesbürger ein hohes Ansehen haben (plus 14 Punkte), gefolgt von Briefträgern (63 Prozent, plus 11) und Beamten (37 Prozent, plus 10). Am meisten verloren haben Manager (29 Prozent, minus 8), Steuerberater (42 Prozent, minus 5)und EDV-Sachbearbeiter (39 Prozent, minus 4).

Welche Berufsgruppen stehen heute ganz oben und unten im Ansehen?

Feuerwehrleute, Ärzte, Kranken- und Altenpfleger, Kita-Erzieher und Polizisten haben derzeit wie vor einem Jahr den besten Ruf - mit Werten von 84 bis 95 Prozent. Wenig Ansehen genießen Versicherungsvertreter, Mitarbeiter von Werbeagenturen und Telefongesellschaften und Politiker (12 bis 24 Prozent).

Die Politiker welcher staatlichen Ebenen genießen am meisten Vertrauen?

Sehr oder einigermaßen vertrauenswürdig halten die Bürger Kommunalpolitiker (52 Prozent). Deutlich dahinter liegen die Politiker der Länder (44 Prozent), des Bundes (41 Prozent) und der europäischen Ebene (36 Prozent).

Was halten die Menschen von Sportverbänden, Medien und Internet und wichtigen Institutionen?

Sportorganisationen sind für 79 Prozent vertrauenswürdig, Zeitungen für 62 Prozent, das Fernsehen für 48 Prozent, das Internet für 41 Prozent. Gewerkschaften genießen mehr Vertrauen als Wirtschaftsverbände (57 bzw. 45 Prozent). Nichtregierungs-Organisationen wie Umweltverbände werden deutlich positiver gesehen als politische Parteien (68 bzw. 36 Prozent).

Wie sehen die Bürger die öffentliche Verwaltung?

Gemischt. Zwar halten 85 Prozent eine starke Verwaltung in einem Staat für nötig, der viel für die Bürger tun will. 75 Prozent halten die Verwaltung aber für schwerfällig, 66 Prozent für aufgebläht. Mehr als jeder Zweite beklagt zuviel staatliche Bürokratie. Für Forsa-Chef Manfred Güllner ist die Bürgerfreundlichkeit das entscheidende Kriterium für das Ansehen von Ämtern und Behörden.

Sollten staatliche Leistungen aus Sicht der Bürger stärker privatisiert werden?

Nein. Nur 17 Prozent meinen, weitere öffentliche Dienstleistungen sollten in private Hände gegeben werden. Bei Polizei, Gerichtswesen, Strafvollzug, Finanzverwaltung und Feuerwehr lehnen überwältigende Mehrheiten Privatisierungen ab. Aber auch Schulen, Hochschulen und Kliniken sollen laut mehr als jeweils sieben von zehn Bundesbürgern in öffentlicher Hand bleiben.

Aufgeschlossen für Privatisierungen sind jeweils mehr als ein Drittel der Befragten bei der Arbeitsvermittlung, Müllentsorgung, Energieversorgung, dem Nahverkehr und Theatern und Museen. (dpa)
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