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17.04.2022 | 11:00 | Verbraucherpreise 

Nahrungsmittelpreise gut 6 Prozent über Vorjahresniveau

Wiesbaden - Die Verbraucher in Deutschland müssen für Nahrungsmittel immer tiefer in die Tasche greifen.

Nahrungsmittelpreise 2022
(c) proplanta
Wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise für Lebensmittel im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um durchschnittlich 6,2 %. Damit hat sich auch für diesen Güterbereich der Preisauftrieb spürbar verstärkt, denn im Februar 2022 betrug dieser 5,3 %.

Mehr bezahlen mussten die Verbraucher laut Destatis insbesondere für Speisefette und -öle, nämlich im Schnitt 17,2 %. Dabei verteuerten sich Sonnenblumenöl, Rapsöl und andere Pflanzenöle um durchschnittlich 30,0 %.

Auch die Preise für Frischgemüse zogen vergleichsweise kräftig an, und zwar im Mittel um 14,8 %. Die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland lag im März 2022 nach den Berechnungen der Wiesbadener Statistiker bei 7,3 %, nach 5,1 % im Februar. Damit erreichte die Inflation einen neuen Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung.

Im früheren Bundesgebiet hatte es laut Destatis ähnlich hohe Inflationsraten zuletzt im Herbst 1981 gegeben, als infolge des ersten Golfkrieges zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise deutlich gestiegen waren.

Einfluss auf die Inflationsrate hatten nach Angaben des Statistikamtes Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen. Vor allem Energieprodukte seien infolge der aktuellen Krisensituationen teurer geworden.

„Neben der Corona-Pandemie wirkt sich nun der Krieg Russlands gegen die Ukraine deutlich auf die Teuerung in Deutschland aus, insbesondere bei Heizöl, Kraftstoffen und Erdgas sowie einzelnen Nahrungsmitteln“, erklärte Destatis-Präsident Dr. Georg Thiel. Die Preise für Energieprodukte lagen im Berichtsmonat um durchschnittlich 39,5 % über dem Niveau von März 2021.

Mit 144,0 % haben sich die Preise für leichtes Heizöl mehr als verdoppelt. Kraftstoffe verteuerten sich im Mittel um 47,4 %, Erdgas um 41,8 %. Die Preisaufschläge für andere Energieprodukte lagen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung, zum Beispiel für feste Brennstoffe mit 19,3 % und für Strom mit 17,7 %.

Neben den krisenbedingten Effekten wirkte sich dabei Destatis zufolge auch die zu Jahresbeginn erfolgte Anhebung der CO2-Abgabe um 5 Euro auf 30 Euro/t aus.
AgE
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