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29.05.2022 | 14:24 | Lebensmittelpreise 

Nahrungsmittelteuerung in östlichen EU-Ländern besonders stark

Wiesbaden - Von den zuletzt stark gestiegenen Nahrungsmittelpreisen sind in der Europäischen Union am stärksten die Verbraucher in den östlichen EU-Staaten betroffen.

Nahrungsmittelteuerung
Eurostat registriert zweistellige Inflationsraten in vielen ost- und südeuropäischen EU-Staaten - Zahlreiche Grundnahrungsmittel verteuerten sich in diesen Ländern im Unionsvergleich überdurchschnittlich. (c) proplanta
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden am Mittwoch (25.5.) auf Basis aktueller Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) mitteilte, wurde die größte Teuerung für Lebensmittel in Litauen festgestellt.

Dort stiegen die betreffenden Verbraucherpreise im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 22,1 %. In Bulgarien und Lettland mussten die Konsumenten im Mittel 21,0 % beziehungsweise 17,7 % mehr zahlen. Auch in Ungarn, Estland, Rumänien und der Slowakei verteuertem sich die Nahrungsgüter kräftig, und zwar im Schnitt um jeweils mehr als 14 %.

Dagegen lag der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln in Deutschland den Statistikern zufolge in im April 2022 mit 8,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat unter dem EU-Durchschnitt von 8,9 %. Die EU-weit geringsten Steigerungsraten verzeichneten indes Irland mit 3,6 % und Frankreich mit 4,3 %. Der Vergleich beruht auf dem für europäische Zwecke Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI).

Preissprung auch bei Gemüse

Von den Preissteigerungen sind nach Angaben des Bundesamtes wichtige Grundnahrungsmittel betroffen: Speisefette und Speiseöle waren im April 2022 im EU-Durchschnitt um 23,0 % teurer als zwölf Monate zuvor. In einigen Ländern belief sich die Teuerungsrate hier sogar auf mehr als 40 %. Dazu zählten Spanien mit 48,4 %, Portugal mit 43,8 % und Bulgarien 43,6 %.

In Deutschland stieg der betreffende Preisindex um 27,0 %. Einen deutlichen Preissprung gab es laut Destatis auch beim Gemüse. Im EU-Mittel zogen die Verbraucherpreise dafür binnen Jahresfrist um 10,7 % an. Für Deutschland wurde ein Plus von 9,0 % festgestellt. Am kräftigsten verteuerte sich Gemüse auf Zypern mit 44,2 %, in Litauen mit 36,9 % und in Bulgarien mit 32,4 %.

Gut ein Fünftel mehr für Brot zu zahlen

Brot und Getreideerzeugnisse sowie Fleisch und Fleischwaren wurden im Berichtsmonat in der EU im Vergleich zum April 2021 für um durchschnittlich 10,0 % beziehungsweise 9,1 % höhere Preise angeboten. Laut Destatis waren auch hier die östlichen EU-Länder besonders stark betroffen. So mussten die Verbraucher in Bulgarien, Litauen und Ungarn gut 20 % mehr für Brot und Getreideerzeugnissen zahlen als vor einem Jahr.

Für Deutschland wurde bei diesen Produkten dagegen eine Teuerung von „nur“ 8,8 % festgestellt. Derweil legten die Preise für Fleisch und Fleischwaren in Polen, Bulgarien und Ungarn um mehr als 15 % zu, während hier für Deutschland ein Plus von 11,8 % verzeichnet wurde.

Niedriger Lebensmittelkostenanteil in Deutschland

Für die Verbraucher in den östlichen EU-Staaten kommt laut Destatis zu den hohen Preissteigerungen erschwerend hinzu, dass die privaten Haushalte dort im EU-Vergleich ohnehin anteilig am meisten für Nahrungsmittel ausgeben. So entfiel beispielsweise bei den privaten Haushalten in Rumänien im bisherigen Jahresverlauf mehr als ein Viertel der Konsumausgaben auf Nahrungsmittel; in Lettland war es fast ein Viertel.

In der Slowakei und in Bulgarien machten die Lebensmittelausgaben jeweils rund ein Fünftel der gesamten Lebenshaltungskosten aus. Dagegen war der Anteil in Deutschland mit 11,1 % nur etwa halb so groß. Noch geringer war der Anteil nur in Luxemburg mit 10,9 % und in Irland mit 10,8 %.
AgE
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