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11.04.2013 | 11:02 | Neuer Fleischskandal 

Niederlande rufen Tausende Tonnen Fleisch zurück

Amsterdam - Neuer Fleischskandal: Ein niederländischer Großhändler hat offenbar in mehrere europäische Länder 50.000 Tonnen nicht-deklariertes Fleisch verkauft.

Fleischskandal
(c) proplanta
Das Fleisch könne mit unkontrolliertem Pferdefleisch vermischt worden sein, warnte die niederländische Kontrollbehörde für Nahrungsmittel am Mittwoch in Utrecht. Sie forderte 500 Betriebe, darunter auch deutsche, auf, die Ware bei ihren Kunden aufzuspüren und aus dem Handel zu nehmen.

Die Herkunft des Fleisches sei unklar, erklärte die Behörde. Daher könne auch die Sicherheit nicht garantiert werden. Zur Zeit gebe es aber keine konkreten Hinweise auf Gefahren für Menschen.

130 Zwischenhändler und fleischverarbeitende Betriebe in den Niederlanden und 370 in anderen Ländern müssen nun innerhalb von zwei Wochen das Fleisch etwa bei Supermärkten aufspüren. Die Ware wurde von Januar 2011 bis Februar 2013 von dem Großhändler aus dem süd-niederländischen Oss verhandelt.

Wahrscheinlich ist ein Teil des Fleisches bereits konsumiert worden, sagte Benno Bruggink, Sprecher der Aufsichtsbehörde. «Aber viel wurde auch in Tiefkühlmahlzeiten verarbeitet, und Frikadellen oder Hamburger sind sehr lange haltbar.»

Die niederländische Regierung hat schockiert auf den neuen Skandal um 50.000 Tonnen möglicherweise falsch deklariertes Fleisch reagiert. Mehrere Parteien forderten eine umfassende Untersuchung des Skandals. «Wir werden alles tun, um die Betrüger zu verfolgen», sagte die Staatssekretärin für Landwirtschaft, Sharon Dijksma, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Den Haag. Parteien wollen heute (Donnerstag) eine Dringlichkeitsdebatte beantragen.

Gegen den Großhändler wird bereits seit Februar ermittelt. Er hatte Pferdefleisch mit Rindfleisch vermengt und als reines Rindfleisch verkauft. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben nun, dass der Betrieb seit 2011 die Herkunft seiner Ware nicht registriert hatte.

Er hatte 370 Betriebe in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Spanien geliefert. Sie würden über ihre jeweiligen nationalen Instanzen informiert, teilte die Behörde mit.

Erst vor einigen Wochen hatte ein Pferdefleisch-Skandal für Aufsehen gesorgt. Nachdem im Januar zunächst die irische Lebensmittelaufsicht Spuren von Pferdefleisch in Hamburgern gefunden hatte, weitete sich dies bis Februar zu einem europaweiten Skandal aus. In immer mehr Ländern entdeckten Kontrolleure Pferdefleisch in Fertigprodukten, in Deutschland wurden Mitte Februar erstmals Spuren in einer Tiefkühl-Lasagne mit angeblicher Rindfleischfüllung festgestellt. Bei Untersuchungen in den folgenden Wochen wurden in der Bundesrepublik unter anderem auch Dönerspieße oder Rindergulasch positiv auf Spuren von Pferdefleisch getestet.
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