Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Forsa-Studie zu den Ernährungsgewohnheiten, die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Auftrag gegeben wurde. Demnach gaben 26 % der Befragten an, täglich Fleisch oder Wurst zu verzehren; im Jahr 2015 war das noch bei 34 % der Fall.
Ein Grund für den Rückgang ist dem Meinungsforschungsinstitut zufolge, dass auch immer mehr Männer auf ihre tägliche Portion Fleisch verzichten. In dieser Gruppe sank der Anteil von 39 % auf 32 %; bei den Frauen nehmen derzeit nur 20 % täglich Fleisch zu sich. Immer aufgeschlossener zeigen sich die Deutschen der Studie zufolge für pflanzliche Ersatzprodukte.
Knapp die Hälfte der Bevölkerung hat schon einmal oder öfter vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten gekauft; dabei sind Jüngere deutlich überrepräsentiert.
Anlass ist in allen Altersgruppen vornehmlich Neugier - bei den Käufern von Ersatzprodukten gaben 75 % dies als Motivation an. Bei 48 % standen Gründe des Tierschutzes, bei 41 % die des Klimaschutzes im Vordergrund. Für 43 % war der gute Geschmack für den Kauf entscheidend.
Laut
Forsa bezeichneten sich 55 % der Befragten als Flexitarier und verzichten zeitweise bewusst auf Fleisch. Der vollständige Verzicht hat sich der
Umfrage zufolge derweil nicht weiter ausgebreitet; der Anteil der Vegetarier lag bei 5 % und damit fünf Mal so hoch wie der der Veganer. Klöckner stellte fest, dass sich die Verbraucher in Deutschland immer abwechslungsreicher ernährten und gerne Neues ausprobierten.
„Was die
Konsumenten nicht benötigen, sind staatliche Vorschriften für den privaten Einkaufszettel“, betonte die Ministerin. Zu einer ausgewogenen
Ernährung gehöre nicht jeden Tag Fleisch und Wurst.Die Zahl derer, die gelegentlich bewusst darauf verzichten, habe zugenommen.
Klares Ergebnis der Erhebung sei, dass über die Hälfte der Konsumenten Flexitarier seien. Sie ernährten sich nicht ganz ohne und nicht nur mit Fleisch, sondern sowohl als auch.