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15.01.2023 | 13:14 | Rückstandshöchstgehalte 

Nur selten zu hohe Rückstände von Pflanzenschutzmittel an Lebensmitteln

Berlin - In Lebensmitteln aus Deutschland und der Europäischen Union werden weiterhin nur selten zu hohe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen.

Pflanzenschutzmittelrückstände an Lebensmittel
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Für Lebensmittel aus Deutschland betrug die Anzahl an Überschreitungen im Berichtsjahr 2021 laut BVL-Angaben lediglich 1,1 Prozent. (c) proplanta
In deutschen Erzeugnissen ist im Jahr 2021 der Anteil an Überschreitungen der zulässigen Höchstgehalte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bei Lebensmitteln aus anderen Staaten, insbesondere aus Nicht-EU-Staaten, gab es dagegen einen Anstieg der Überschreitungen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am vergangenen Freitag (13.1.) in Berlin berichtete.

Die Ergebnisse sind Teil der „Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln 2021“. Von den Untersuchungseinrichtungen der amtlichen Lebensmittelüberwachung der Bundesländer sind hierfür laut BVL-Angaben insgesamt mehr als 8,3 Millionen Analysen an 20.603 Lebensmittelproben durchgeführt worden. Für Lebensmittel aus Deutschland war die Anzahl an Überschreitungen nach einem leichten Anstieg im Vorjahr auf 2,0 % wieder rückläufig und lag 2021 bei 1,1 %.

Bei Erzeugnissen aus anderen EU-Mitgliedstaaten stieg die Überschreitungsquote leicht von 1,3 % auf 1,8 %. Einen deutlichen Anstieg der Quote von zuvor 7,8 % auf 10,9 % gab es dagegen bei Lebensmitteln aus Nicht-EU-Staaten. Während dem BVL zufolge bei Getreide, Lebensmitteln tierischen Ursprungs sowie Säuglings- und Kleinkindernahrung die Überschreitungsquote sank, wurde bei verarbeiteten Lebensmitteln eine Zunahme an Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte nachgewiesen.

Bei Obst und Gemüse blieb die Anzahl an Überschreitungen auf dem Vorjahresniveau. Vor allem bei Lebensmitteln, deren Verzehr besonders hoch sei, wie Äpfel, Karotten, Kartoffeln oder Tomaten, seien erneut nur wenige Überschreitungen aufgetreten, hob das Bundesamt hervor.

Weinblätter im Fokus

Bei häufig untersuchten Lebensmitteln mit mindestens 100 untersuchten Proben wiesen laut BVL in Lake eingelegteWeinblätter mit 71,8 %, Granatäpfel mit 33,0 %, Sesamsamen mit 8,7 % und frische Kräuter mit 8,2 % die höchsten Überschreitungsquoten auf. Dabei muss der Behörde zufolge aber berücksichtigtwerden, dass für Weinblätter im Vergleich zu Trauben sehr niedrige, allgemeine Rückstandshöchstgehalte auf dem Niveau der analytischen Bestimmungsgrenze festgesetzt sind.

Eine Beeinträchtigung der Verbraucher durch die festgestellten Höchstgehaltsüberschreitungen in Weinblättern sei nicht zu erwarten. Dennoch würden aufgrund der rechtlich verbindlichen Rückstandshöchstgehalte einige dieser auffälligen Erzeugnisse - unter anderem Weinblätter, Granatäpfel und Sesamsamen - bereits verstärkten Kontrollen bei der Einfuhr in die EU unterzogen.

Überschreitung nicht gleich

Gesundheitsgefahr Bei den überwiegend risikoorientierten Kontrollen wurden die Lebensmittel auf 1.061 verschiedene Substanzen untersucht. Zwar wurden dem BVL zufolge hier bei 20,4 % der Wirkstoffe Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte festgestellt, jedoch generell auf niedrigem Niveau.

Zu den Wirkstoffen, bei denen es relativ häufig zu Überschreitungen kam, gehörten Dithiocarbamate, Metalaxyl, Ethylenoxid, Chlorat und Chlorpyrifos. Die drei letztgenannten Wirkstoffe sind für den Pflanzenschutz in der EU nicht mehr zugelassen.

Das BVLstellte klar, dass auch eineÜberschreitung des festgesetzten Rückstandshöchstgehalts nicht gleichbedeutend mit einer Gesundheitsgefahr für Verbraucher sei. Die Festsetzung eines Höchstgehalts erfolge ausgehend von der Menge an Rückständen, die bei ordnungsgemäßer Anwendung des Pflanzenschutzmittels zu erwarten sei. Eine Gesundheitsgefahr dürfe dabei nicht gegeben sein.
AgE
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