«Unabhängig von der Jahreszeit gibt es eigentlich durchgehend frische Reifenspuren», sagte NLF-Sprecher Alexander Ahrenhold der Deutschen Presse-Agentur. Im Deister im Umland von Hannover seien die verbotenen Trails ein großes Ärgernis. Und dass, obwohl es dort auch legale Strecken gibt.
Als einen «Kampf gegen Windmühlen» bezeichnete Ahrenhold die Versuche, die Mountainbiker auf die erlaubten Strecken zu begrenzen. Zu beliebt seien die Hänge des Deisters, die vor allem für Radsportler aus dem Norden erster Anlaufpunkt seien. Das ist Ahrenhold zufolge auch der Grund, warum das Problem im Deister ausgeprägter ist als etwa im Solling und im Harz. In der Hügellandschaft nahe der Landeshauptstadt stünden derzeit drei legale Trails etwa 60 verbotenen Strecken gegenüber.
Die erlaubten Trails sind dem Landesforsten zufolge in guter Zusammenarbeit mit dem Verein der Deisterfreunde und der Region Hannover entstanden. Nur reichten diese Bemühungen nicht aus. «Mit ihren Strecken durchqueren die Biker - häufig auch aus Unwissenheit - Biotope und stören sensible Arten», sagte Ahrenhold. Mit Blick auf ein Bußgeld-Urteil regte er an, eventuell mehr auf Abschreckung zu setzen. Schilder würden häufig einfach abgebaut, Barrieren umfahren.
Im vergangenen Sommer berichtete auch die Polizei Seevatel über ähnliche Probleme im Regionalpark Rosengarten südlich von Hamburg. Obwohl auch dort erlaubte Strecken vorhanden seien, habe es teils «harte Eingriffe in die Natur», gegeben. Wegen Sachbeschädigung und Diebstählen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Da viele Besucher möglicherweise gar nicht wissen, dass sie sich auf illegalen Strecken durch das
Naturschutzgebiet bewegen, setze die Polizei dort auch auf Prävention.