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04.02.2018 | 02:57 | Superfoods 

Rosenkohl, Grünkohl, Weißkohl - Was macht das Supergemüse so gesund?

Berlin - Vom schlichten Wintergemüse zum hippen Superfood: Lange Zeit schlummerte Kohl – stigmatisiert als „Arme-Leute-Essen“ – tief verborgen in den Köpfen der Kulinariker. Jetzt ist er wieder da – und das gleich als Superfood.

Kohl Vitamine
Kohl ist ein Allrounder mit unendlich viel Potential für eine leichte und gesunde Küche. (c) proplanta
Denn neben dem Geschmack sind es vor allem die Nährstoffe, die dem knackfrischen Wintergemüse zur neuen Popularität verhelfen. Rosenkohl, Grünkohl, Weißkohl, Chinakohl, Spitzkohl & Co. – sie alle punkten mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen wie Kalzium oder Kalium, Spurenelementen wie Eisen und reichlich Ballaststoffen.

Während Vitamine und Kalzium Immunsystem und Knochen stärken und Kalium für den Kommunikationsfluss zwischen den Nervenzellen wichtig ist, wird Eisen für die Bildung der roten Blutkörperchen benötigt. Die heimischen Gaumenschmeichler helfen uns also fit und vital durch den Winter zu kommen. Im Vergleich zu manch exotischem Superfood sind sie zudem eine klimafreundliche Alternative und richtig günstig...!

Das Comeback der heimischen Winter-Stars:

Schon länger erlebt Grünkohl (viel Kalzium, Eisen, Vitamin C, Ballaststoffe) eine regelrechte Renaissance. Und auch Rosenkohl, Rotkohl und Wirsing haben nicht zuletzt dank ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes neue Fans gewonnen. Doch auch Spitzkohl, Chinakohl und etliche andere Sorten ziehen jetzt nach und verlieren mehr und mehr von ihrem angestaubten Image. Denn wer glaubt, dass Kohl langweilig ist, hat noch keinen Spitzkohl-Kerbelwurzel-Eintopf gegessen, gerösteten Rosenkohl mit Granatapfel und Pekannüssen genossen oder noch nie Chinakohl-Rösti mit Roter Bete probiert.

Auch die asiatische Küche liebt Kohlgemüse. So ist zum Beispiel der ursprünglich aus China stammende Pak Choi hierzulande längst mehr als ein Geheimtipp. Und als echtes kulinarisches Highlight gilt das koreanische Kimchi aus fermentiertem Chinakohl - gewissermaßen das exotische Pendant zu Sauerkraut.

Super und von hier

Die zunehmende Beliebtheit von Kohl zeigt sich vor allem beim Verbrauch. Insgesamt wurden im letzten Jahr 336.924 Tonnen Kohlgemüse in Deutschland verspeist – gegenüber 310.621 Tonnen in 2016. Ganz vorn im Beliebtheitsranking liegt bei den Verbrauchern feines Kohlgemüse wie Blumenkohl, Broccoli, Kohlrabi oder Romanesco (179.163 Tonnen/2017 vs. 162.457 Tonnen/2016). Erst danach folgt der klassische Kopfkohl, wie Weiß-, Spitz-, Rotkohl oder Wirsing, von denen im letzten Jahr 101.208 Tonnen (95.942 Tonnen/2016) verzehrt wurden. Damit hat jeder Deutsche 2017 insgesamt 4 kg Kohl verspeist (3,8 kg/2016).

Top 10 der Kohlparade 2017 (Pro-Kopf-Verbrauchs)

Blumenkohl (1,01 kg)
Broccoli (0,6 kg)
Weißkohl (0,56 kg)
Kohlrabi (0,55 kg)
Rosenkohl (0,32 kg)
Spitzkohl (0,25 kg)
Chinakohl (0,25 kg)
Wirsing (0,23 kg)
Rotkohl (0,20 kg)
Grünkohl (0,03 kg)

Wissenswertes zum heimischen Superfood

Power: Unter Superfoods versteht man Lebensmittel, die Nähr-, Wirk- und Vitalstoffe in großer Menge enthalten und denen deshalb gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt werden. Ein Umstand, der in unterschiedlicher Form auf alle Kohlsorten zutrifft. Denn sie strotzen nur so vor wertvollen Vitaminen und den vielfältigsten Mineralstoffen, Spurenelementen und Ballaststoffen. Dazu kommt, dass Kohl ein relativ figurfreundliches Lebensmittel ist.

Sorten: Die Liste der Kohlsorten, die hierzulande wachsen, ist ziemlich lang und in Optik und Geschmack sehr verschieden. Umso erstaunlicher, dass die vielen verschiedenen Sorten alle auf einen einzigen Urahnen zurückgehen – den Wildkohl (Brassica oleracea). Den findet man hier übrigens noch immer, allerdings gut versteckt, weit draußen in den Felsklippen Helgolands. Und wegen seines ungewöhnlichen Standortes wird er auch genauso genannt: Klippenkohl.

Geschichte: Die Erfolgsgeschichte des Kohls ist aber beinahe ebenso lang wie die Liste der Kohlsorten. Denn bereits die alten Griechen setzten auf die Heilkraft des Kohls. Für Pythagoras zum Beispiel war die Kohlpflanze ein Allheilmittel, Aristoteles aß Kohl, wenn er zu viel getrunken hatte und noch bis ins 19. Jahrhundert legten Heilkundige Kohlblätter auf Wunden und kurierten Magen- und Darmerkrankungen mit Kohlsaft.

Vielseitigkeit: Kohl ist nicht nur frisch ein Genuss. Auch auf eine der vielen Arten haltbar gemacht, ist er eine Delikatesse. Durch Milchsäuregärung bzw. Fermentierung wird beispielsweise Weißkohl zum bekannten Sauerkraut. Aber auch andere Kohlsorten wie Rotkohl oder Blumenkohl sind für diese Form des Einlegens geeignet. Grünkohl, Rotkohl und Rosenkohl lassen sich dagegen bestens einfrieren.

Tipp: Sauerkraut oder Kimchi lassen sich relativ einfach auch zu Hause herstellen. Besonders wichtig ist dabei, dass die Gärung unter Luftabschluss stattfindet, das Gemüse also mit Flüssigkeit bedeckt und das Gefäß gut verschlossen ist. Beim Einfrieren sollte das Gemüse vorher geputzt und kurz blanchiert, d.h. kurz in heißes Wasser getaucht werden.

Kimchi selber machen

Fermentierung ist alles andere als ein neuer Food-Trend. Genaugenommen ist es die älteste, natürliche Konservierungstechnik der Welt. Und fermentierte Lebensmittel sind nicht nur lange haltbar, sondern zudem sehr gesund – das gilt auch für Kimchi. In der beiliegenden PM zeigt Ihnen die BVEO, wie einfach es ist, aus einem Kopf Chinakohl ein köstliches Trendgericht selber zu machen.
Deutsches Obst und Gemüse
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