Dresden/Berlin/Magdeburg - In Sachsen haben sich in diesem Jahr bislang etwa 230 Menschen nach Zeckenstichen mit Borreliose infiziert. Das sind deutlich weniger als im gleichen Zeitraum der vergangenen Jahre.
Die Zeckensaison ist in vollem Gang - und mit ihr das Risiko einer Borreliose-Infektion durch einen Zeckenstich. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat das RKI bereits etliche Fälle registriert. (c) Ste2.0 - fotolia.com
So wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) im vergangenen Jahr für Januar bis Mai 273 Fälle gemeldet, im Jahr zuvor 299, und 2020 waren es im gleichen Zeitraum 339 Borreliose-Fälle. Zwischen Januar und Mai 2023 wurden 228 Fälle registriert. Die meisten Infektionen gab es nach Zahlen des RKI in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (43), Mittelsachsen (34) und im Erzgebirgskreis (32). Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 1.709 registrierte Borreliose-Fälle im Freistaat.
Borreliose wird durch bestimmte Bakterien ausgelöst, die von Zecken übertragen werden können. Je nach Region trägt laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bis zu ein Drittel der winzigen Blutsauger in Deutschland die Erreger in sich. Je früher die Zecke entfernt wird, desto geringer das Ansteckungsrisiko. Zecken sind laut RKI bereits ab einer Temperatur von sechs Grad aktiv.
Ein typisches Indiz für eine Infektion ist die sogenannte Wanderröte - eine ringförmige Hautrötung, die unter Umständen mehrere Wochen nach dem Stich auftritt. Eine Infektion kann zu Gelenk- und Hirnhautentzündungen oder Herzproblemen führen.
Ebenfalls durch Zeckenstiche kann die gefährliche Viruserkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen werden. Sachsen zählt laut RKI als Risikogebiet. Im vergangenen Jahr wurden demnach 45 Fälle in dem Bundesland registriert - 10 davon im Vogtlandkreis. Im Gegensatz zu Borreliose gibt es gegen FSME eine Schutzimpfung.