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28.03.2020 | 12:40 | Kleingärten 

Saisongärten zum Gemüseanbau liegen im Trend

Fulda - Die Corona-Krise wird das Interesse an Saisongärten nach Einschätzung der Handelskette Tegut fördern.

Gemüsegarten
Wer keinen eigenen Garten hat, kann Gemüse auch in gemieteten Saisongärten ernten. Die Parzellen sind fertig eingerichtet und warten auf Hobby-Gärtner. Ein Anbieter ist die Handelskette Tegut, die wegen der Covid-19-Pandemie mit mehr Nachfrage rechnet. (c) proplanta
«Wir rechnen mit einer erhöhten Nachfrage», sagte die zuständige Tegut-Projektleiterin Stefanie Krecek auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Fulda.

«Gerade psychisch, sozial und ernährungstechnisch kann so ein Gemüsegarten sehr wichtig in diesen Krisenzeiten sein.» Es sei ein praktisches Angebot für Menschen, die bisher wenig Erfahrung mit den Eigenanbau von Gemüse haben und über kein eigenes Land verfügen.

In Hessen bietet die Handelskette an zwölf Standorten fertig angelegte Parzellen mit bis zu 25 Gemüsekulturen für eine Saison zur Pacht an. Auch vor der Corona-Krise erfreute sich das Angebot großer Beliebtheit. 2009 startete das Projekt mit den ersten 18 Parzellen für Freizeit-Gemüsegärtner, 2019 waren es bereits 1.070 verpachtete Parzellen. Und bald geht es wieder los mit der Saison: Ab Ende April können sich die Gärtner wieder in Beeten und auf fertig gesäten Anbauflächen betätigen.

Neben der Handelskette, die auch Saisongärten in Thüringen und Bayern hat, gibt es noch weitere Anbieter für Saisongärten. Die «Ackerhelden» haben Mietgarten-Standorte von Hamburg bis München verteilt, in Hessen auch einen in Darmstadt. Der Anbieter «Meine Ernte» hat Standorte in Frankfurt und Wiesbaden. Auch der Bauernhof Lindenhof in Bad Homburg bietet sein Gemüsefeld zum Gärtnern an.

In Zeiten der Corona-Krise gelten Ausgangsbeschränkungen, viele anlagen- und vereinsgebundene Hobbys können nicht stattfinden. Für die Saisongärten eine Chance, weitere Anhänger zu finden. Gerade jetzt sei ein Saisongarten wertvoll. «Direkt, in unmittelbarer Nähe vor der Haustür hat man einen Ort im Freien in dem man Kraft tanken kann, der Sorgen, Ängste und Nöte vergessen lässt», erklärt Krecek.

In dem Garten können Nutzer ökologisch angebautes Gemüse bis in den Herbst hinein ernten. Die Nutzer bekommen auch Empfehlungen, wie die Produkte bei Mahlzeiten auf den Tisch kommen können. Zudem werden Informationen vermittelt über den Umgang mit den Produkten, zur Haltbarkeit und Lagerung der Lebensmittel.

Tegut hat als einer der größten Anbieter in Hessen Saisongärten in Fulda, Bensheim, Friedberg (2), Wetter, Bad Hersfeld, Griesheim, Kassel, Nidderau, Klein-Zimmern, Dreieich und Darmstadt. Parzellen gibt es in der Größe von 40 Quadratmetern (ausreichend für zwei bis drei Personen) oder auch auf 80 Quadratmeter für vier bis fünf Personen. Gießwasser, Geräte und Tipps sein im Mietpreis enthalten.

Die Fuldaer Saisongarten-Projektleiterin Krecek findet: Gärtnern setze ein Zeichen. «Die Motive sind vielfältig: Es geht um den Anspruch, sein Lebensumfeld selbst zu gestalten, aber auch um ein Stück selbstbestimmte Ernährung. Der natürliche Ursprung der Nahrung wird wieder hautnah erfahrbar.»

Pflanzen im direkten Kontakt zu erleben und die natürlichen Wachtums- und Reifeprozesse beobachten zu können, sei wertvoll. Salat, Kartoffeln und anderes stammten schließlich nicht aus Fabriken, sondern als Geschenk aus der Natur. Dies zu erleben, sei vor allem für Familien, Kinder und Stadtbewohner von Nutzen, betonte Krecek.
dpa/lhe
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