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14.11.2010 | 16:34 | Forsa Umfrage 

Schüler haben Wissenslücken

Berlin - Viele Schüler in Deutschland haben große Wissenslücken in Geldfragen.

Schülerin
Das ergab eine Forsa-Umfrage, die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) am Dienstag in Berlin vorstellte. Ein Fünftel der 500 Zehntklässler gab an, ein Girokonto sei dafür da, «um angemessene Zinsen auf Ersparnisse zu erhalten».

Nur 52 Prozent wissen, wofür ein Girokonto da ist. Fast ein Drittel glaubt nicht, dass es länger dauert, mit 50 Euro einen Kredit von
2.000 Euro abzubezahlen als den Betrag zu sparen. Wissensmängel auch bei Ernährung: Im Jugendreport Natur 2010 gaben 23 Prozent der 3.000 Befragten an, ein Huhn lege sechs oder mehr Eier pro Tag.

Aigner zeigte sich besorgt und forderte mehr Vermittlung von Verbraucherwissen an Schulen. «Verbraucherbildung muss eben schon in der Schule beginnen (...), sei es als eigenes Fach oder auch im Rahmen bestehender Lehrpläne.» Sie wollte nicht soweit gehen, ein Pflichtfach zu verlangen. Finanzen könnten in Mathematik behandelt werden, Datenschutz in Sozialkunde und Ernährungsfragen in Biologie oder Erdkunde. Mit 420.000 Euro für die nächsten zwei Jahre will Aigner mit Hilfe der Verbraucherzentralen ein bundesweites Netzwerk schaffen und einen «Online-Kompass» zur Hilfe für Lehrer anbieten. Erste Projekte sind für Sommer 2011 geplant.

Der Chef der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, hält allerdings ein Pflichtfach für notwendig. Viele junge Leute seien fit im Internet, aber nicht in anderen Themen. «Da ist wenig Wissen, weil über das Elternhaus manchmal nicht genügend vermittelt wird. Deswegen setzen wir uns für ein Pflichtfach Verbraucherbildung an Schulen ein.»

Die Forsa-Umfrage ergab auch Defizite bei Käufen über das Internet. 84 Prozent der Schüler wissen, dass die Adresse nötig ist bei Online-Bestellungen. Dass der Händler auch nach dem Geburtsdatum fragen kann, wissen 80 Prozent. Fast ein Drittel meint jedoch, sie müssten auch ihre private Telefonnummer angeben. Eine große Mehrheit der Schüler (97 Prozent) weiß, dass sie von den Betreibern der Sozialnetzwerke das Löschen beleidigender Bilder einfordern kann - nur 6 Prozent glauben, der Betreiber sei dazu nicht verpflichtet. (dpa)
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