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04.12.2009 | 07:01 | Schweinegrippe 

Schwein mit Schweinegrippe - Neue Impfempfehlungen

Mainz/Berlin - In Deutschland hat sich erstmals nachweislich ein Schwein mit Schweinegrippe angesteckt.

Impfung
(c) Tobilander - fotolia.com
Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz habe das neue H1N1-Influenzavirus bei dem Tier nachgewiesen, teilte das Gesundheitsministerium in Mainz am Donnerstag mit. «Es besteht kein Grund zur Aufregung», betonte Ministerin Margit Conrad (SPD). Menschen könnten sich nicht durch Schweinefleisch-Produkte infizieren.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte zuvor neue Impfempfehlungen gegeben. Demnach genügt für Kinder von sechs Monaten bis neun Jahre eine halbe Erwachsenendosis. Bei Menschen ab zehn Jahren reicht eine einmalige Impfung aus. Zudem empfahl die STIKO die Impfung weiterer Menschen. Nach dem medizinischen Personal und chronisch Kranken solle nun in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Impfstoffe stufenweise die gesamte Bevölkerung geimpft werden. Dabei sollen zunächst Kontaktpersonen ungeimpfter Risikopersonen eine Spritze bekommen - zum Beispiel Eltern von Kindern unter sechs Monaten, die nicht geimpft werden können, sowie Kinder und junge Erwachsene im Alter bis 24 Jahren. Später seien Menschen von 25 bis 59 Jahren und dann alle über 60-Jährigen dran.

Die Zahl der Schweinegrippe-Erkrankungen bei Menschen in Deutschland bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Zwar habe es in der vergangenen Woche weniger neue Fälle gegeben, teilte die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Ob damit der Höhepunkt der aktuellen Grippewelle bereits überschritten sei, könne aber erst im Verlauf der nächsten Wochen bewertet werden. Die STIKO verweist darauf, dass eine Impfung in jedem Fall noch lohnt, denn nach Erreichen des Scheitelpunkts einer Welle träten in der Regel mindestens noch einmal so viele Fälle auf wie davor.

Das kranke Schwein in Rheinland-Pfalz hat sich laut Ministerium vermutlich bei einem Menschen angesteckt. Forscher vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems hatten bereits bei Versuchen festgestellt, dass auch Schweine für das Virus anfällig sind. Die Laborschweine entwickelten milde Grippesymptome. Der rheinland- pfälzische Hof wurde für kurze Zeit geschlossen, um die Weiterverbreitung zu verhindern. Meldungen über H1N1-Infektionen bei Schweinen gab es bislang unter anderem aus den USA, wo das Virus bei einem Tier auf einem Jahrmarkt im Bundesstaat Minnesota nachgewiesen wurde. Zuvor war die Krankheit bereits in Argentinien und Kanada auf Schweine übergesprungen.

In Deutschland starben bislang mehr als 60 Menschen im Zusammenhang mit der Schweinegrippe. Dem Bundesinstitut für Impfstoffe sind zudem bislang 658 Verdachtsfälle von Reaktionen nach einer Schweinegrippe-Impfung gemeldet worden, darunter 15 Todesfälle.

Bei keinem der gestorbenen Patienten sei jedoch ein Zusammenhang zwischen Impfung und Tod festgestellt worden, sagte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen. Nach PEI-Angaben wurden bundesweit bislang 4 bis 5,8 Millionen Dosen Pandemrix geimpft. (dpa)
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