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04.11.2009 | 06:13 | Schweinegrippe  

Schweinegrippe: Unsicherheit und viele Fragen

Wien - Unsicherheit, Polemik und heftige Diskussionen kommen derzeit beim Thema "Schweinegrippe" - Influenza A Stamm H1N1 - auf.

Schweinegrippe: Unsicherheit und viele Fragen
Knapp vor dem Beginn der "klassischen Influenzazeit" rechnen Gesundheitsexperten mit einem Anstieg an Neuerkrankungen. Experten wie Franz Xaver Heinz, Vorstand des Klinischen Institus für Virologie an der medizinischen Universität Wien, legen die Fakten der "neuen" Viren im pressetext-Interview auf den Tisch.

Es sei unsicher, was wir zu erwarten haben, meint Heinz. "Orientiert man sich an den Beispielen von Australien und Neuseeland, die bereits die Influenzazeit und den Winter hinter sich haben, kann man sagen, dass das neue Virus zum Großteil die saisonalen Virentypen verdrängt hat." Obwohl es viele Erkrankungen gegeben hat, ist nur ein geringer Prozentsatz der Betroffenen daran verstorben. Positiv zu bemerken ist auch, dass sich das Virus seit seinem ersten Auftreten nicht verändert hat.


Auch Menschen ohne Grunderkrankungen betroffen

Allerdings betont Heinz, dass sich die Risikobilder im Vergleich zur saisonalen Influenza verändert haben. "Bei der saisonalen Influenza waren es vor allem ältere Menschen oder jene, die eine Grunderkrankung hatten, bei denen es zu Komplikationen gekommen ist." Das sei bei der Influenza H1N1 nicht der Fall. "Auch bei jüngeren Patienten mit Grunderkrankungen, bei Schwangeren und kleinen Kindern bis zwei Jahren kam es zu einem schweren Krankheitsverlauf." Die meisten Erkrankten mit Komplikationen waren zwischen 25 und 49 Jahre alt und lagen damit altersmäßig signifikant unter jenen, die sonst an schwerer saisonaler Influenza erkrankten.


Pandemieplan nach internationalen Empfehlungen

"Am 11. Juni ist für das Virus H1N1 seitens der WHO die höchste Pandemiestufe ausgerufen worden", so Clemens Martin Auer, Sektionschef für Zentrale Koordination am Gesundheitsministerium. Damit trete der Pandemieplan in Kraft nachdem die Behörden dazu aufgerufen werden, genügend Impfstoff für die Bevölkerung bereit zu stellen und Risikogruppen zu definieren.

Bei der Durchführung solcher Maßnahmen halte man sich an wissenschaftliche Empfehlungen. "Wir folgen einem Grundsatz von Virologen und dieser lautet, dass es sich um eine Influenza handelt und sie daher vorab unberechenbar sei", erklärt Auer. Dass das Virus nicht aggressiv sei, ändere nichts an der Tatsache, dass es im Pandemieplan in der höchsten Stufe rangiert.

Ab dem 9. November stehe in den Impfzentren der Impfstoff für die Bevölkerung zur Verfügung. "Eine Aufgabe des Gesundheitsministeriums ist es, das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema im Sinne der öffentlichen Sicherheit zu sensibilisieren", erklärt Auer. Mit Polemik und Angstmache habe das nichts zu tun. "Die wissenschaftliche Bewertung sollte den Wissenschaftlern vorbehalten bleiben", meint der Experte abschließend. (pte)
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