Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.04.2015 | 16:15 | Sternenhimmel im Mai 

Sternschnuppen im Anflug

Stuttgart - Zwei helle Planeten beherrschen den Abendhimmel, nämlich unser innerer Nachbarplanet Venus und der Riesenplanet Jupiter. Schon in der Abenddämmerung zieht Venus die Blicke auf sich.

Sternenhimmel im Mai
Venus, Jupiter und der Mond geben im Mai ein hübsches Himmelsschauspiel. Auch einen Sternschnuppenstrom hat dieser Monat zu bieten. Die Eta-Aquariden haben eine hohe Geschwindigkeit. (c) proplanta
Sie dominiert mit ihrem Glanz die erste Hälfte der kurzen Mainächte. Am 8. wechselt Venus aus dem Sternbild Stier in das der Zwillinge.

Nicht ganz so hell, jedoch immer noch auffällig und unübersehbar leuchtet Jupiter. Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man den Riesenplaneten hoch am Südwesthimmel.

Venus steuert auf Jupiter zu. Es ist reizvoll zu verfolgen, wie der Abstand der beiden hellsten Planeten am irdischen Firmament immer mehr abnimmt.

Anfang Juli wird Venus dann den langsameren Jupiter überholen. Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 21. Mai, wenn die Sichel des zunehmenden Mondes südlich an Venus vorbeizieht und auch der helle Jupiter mit von der Partie ist. Diese Konstellation ist nach Einbruch der Dunkelheit gegen 23.00 Uhr am Westhimmel zu sehen.

In der ersten Maiwoche zeigt sich auch der nur selten zu beobachtende Merkur in der fortgeschrittenen Abenddämmerung. Der flinke Planet wird zwischen 21.30 und 22.00 Uhr tief am Nordwesthimmel sichtbar. Gegen 22.30 Uhr geht Merkur unter. Schon eine Viertelstunde vorher wird er in den horizontnahen Dunstschichten unsichtbar. Nach dem 10. wird man vergeblich den Benjamin der Planeten am Abendhimmel suchen.

Während Venus und Jupiter in der ersten Nachthälfte das Sternenzelt mit ihrem Glanz schmücken, kann Saturn die ganze Nacht über beobachtet werden. Der ringgeschmückte Planet ist zwar nicht so hell wie Venus und Jupiter, zählt aber dennoch zu den auffälligsten Gestirnen der Nacht. Seine Helligkeit ist vergleichbar mit den hellsten Fixsternen wie Arktur und Wega.

Am späteren Abend erscheint der Ringplanet tief am Südosthimmel. Gegen ein Uhr morgens sieht man ihn dann am Südhimmel. Am 23. kommt Saturn in Opposition zur Sonne. Sonne und Saturn stehen somit am irdischen Firmament einander gegenüber. Dabei überholt die Erde den Ringplaneten auf der Innenbahn.

Zur Opposition wird die geringste Entfernung erreicht. Von Saturn trennen uns dann 1.341 Millionen Kilometer, das ist die neunfache Entfernung der Erde von der Sonne. Das Licht von Saturn eilt somit eine Stunde und vierzehn Minuten durch den Weltraum, bevor es uns erreicht. Saturn benötigt fast dreißig Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden.

Mit zehnfachem Erddurchmesser ist Saturn der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Der Saturnglobus dreht sich sehr schnell um seine eigene Achse, weshalb er stark abgeplattet ist. Ein Saturntag dauert nur etwas mehr als zehn Stunden. In seiner dichten Wasserstoff- und Heliumatmosphäre toben gewaltige Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 1.600 Kilometer pro Stunde.

Wegen seines schon in kleinen Teleskopen beobachtbaren Ringes zählt man Saturn zu den «Wundern des Himmels». Bereits 1656 entdeckte der holländische Physiker und Astronom Christian Huygens den Saturnring sowie seinen größten Mond Titan. Mit 5.150 Kilometer Durchmesser ist Titan der zweitgrößte Mond in unserem Sonnensystem. Damit übertrifft dieser Riesenmond auch unseren Erdmond bei weitem an Größe. Im Januar 2005 drang die europäische Raumsonde «Huygens» in die dichte Methanatmosphäre von Titan ein und landete sanft auf seiner bizarren Oberfläche, auf der bei minus 180 Grad Celsius sogar Stickstoff zu harten Blöcken gefriert und es Seen aus flüssigem Methan gibt.

Insgesamt begleiten mehr als fünf Dutzend Satelliten den Ringplaneten auf seinem Weg um die Sonne. Zurzeit ist der weit geöffnete Saturnring besonders gut zu beobachten. Der Ring setzt sich aus etwa zehn Trillionen eisgepanzerter Partikel zusammen - von Staubkörnchengröße bis zu hausgroßen Blöcken, - die in permanentem Reigen Saturn umkreisen. Der Ring ist relativ jung. Er ist kaum älter als hundert Millionen Jahre. Ein Eismond kam einst Saturn zu nahe und wurde durch seine Gezeitenkräfte zerrissen, wobei sich die Trümmer als Ring um den Saturnglobus formierten. Eines fernen Tages wird auch unser Erdmond das gleiche Schicksal erleiden.

In der ersten Maihälfte wird der Sternschnuppenstrom der Eta-Aquariden aktiv. Die Meteore flitzen scheinbar aus dem Wassermann kommend in alle Richtungen. Um den 6. wird der Höhepunkt erreicht, wobei diesmal mit zwanzig Sternschnuppen pro Stunde zu rechnen ist. Die Eta-Aquariden sind mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Sekunde schnelle Sternschnuppen. Sie sind Bruchstücke des Kometen Halley.

Vollmond tritt am 4. um 5.42 Uhr ein, wobei der Mond vor der Sternenkulisse der Waage steht. Neumond wird am 18. um 6.13 Uhr erreicht. Mit 366.024 Kilometer kommt der Mond am 15. zwei Stunden nach Mitternacht in Erdnähe, während er in der Nacht vom 26. auf 27. um Mitternacht mit 404.240 Kilometer in Erdferne steht.

Senkrecht über unseren Köpfen erblickt man den Großen Wagen. Seine gebogene Deichsel deutet auf den hellen, orangen Arktur, Hauptstern im Sternbild Bootes oder Rinderhirt. Im Süden passiert die Jungfrau mit der bläulichen Spica den Meridian. Am Osthimmel leuchtet die bläuliche Wega in der Leier während knapp über dem Nordwesthorizont die gelbliche Kapella im Fuhrmann blinkt.

Die Sonne wandert entlang dem aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Am 14. verlässt sie abends das Sternbild Widder und wechselt in das Sternbild Stier. Am 21. tritt sie vormittags in das Tierkreiszeichen Zwillinge, wobei sie allerdings erst einen Monat später in das Sternbild der Zwillinge läuft. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Mai fast um sieben Grad zu, die Tageslänge wächst in Hamburg um 1:35 (Stunde:Minuten), in Berlin um 1:30 in Köln um 1:25, in Stuttgart um 1:17 und in München um 1:14. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken