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03.09.2017 | 10:30 | DAK-Studie 
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Studie: Fast jeder zweite Schüler leidet unter Stress

Berlin - Hoher Leistungsdruck, schlechte Noten oder Mobbing in den sozialen Medien: 43 Prozent der Schüler leiden nach einer neuen Studie der Krankenkasse DAK unter Stress - mit Folgen für die Gesundheit.

Stress Schüler
Kopf- und Rückenschmerzen, Übelkeit und Schlafstörungen - sind Schüler heute mehr gestresst als früher? Eine neue DAK-Studie geht dem nach. (c) Gina Sanders - fotolia.com
Ein Drittel der betroffenen Jungen und Mädchen klagt demnach über Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Schlafprobleme und Panikattacken. Und: Der Stress nimmt mit den Schuljahren zu. Das geht aus dem Präventionsradar 2017 der DAK-Gesundheit hervor, der am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.

Mädchen fühlen sich nach der Studie häufiger gestresst als Jungen. Jede zweite Schülerin habe sehr oft oder oft Stress. Bei den Schülern seien dies 37 Prozent. Vier von zehn Schülerinnen hätten oft Kopfschmerzen, mehr als ein Drittel schlafe schlecht. 30 Prozent klagten regelmäßig über Rückenschmerzen, ein Viertel über Bauchweh.

Bei den Jungen gab gut ein Viertel an, häufig Kopfschmerzen zu haben. Jeweils rund 30 Prozent der Schüler schlafen demnach schlecht oder haben Rückenschmerzen, 15 Prozent haben oft Bauchweh. Viele Kinder und Jugendliche erlebten Schule als Belastung. 40 Prozent der Schüler gaben an, zu viel für die Schule zu tun zu haben.

Ein solch negativer Stress wird demnach von Schüler zu Schüler unterschiedlich stark empfunden. Wie die gesundheitlichen Folgen nahelegen, wirkt er in der Regel eher langanhaltend und lässt sich nur schwer auflösen. Am ehesten durch Veränderungen im sozialen Umfeld des Schüler: Wechsel des ungeliebten Lehrers, Umdenken bei den Eltern.

Für Eltern und Lehrer gilt es also, die Symptome rechtzeitig zu erkennen und zu reagieren. Das heißt auch, sich selbst zu hinterfragen. Denn nach einer Studie der Uni Bielefeld von 2015 sind häufig Eltern selbst, bewusst oder unbewusst, auslösender Faktor für den Stress ihrer Kinder. Etwa, wenn Kinder in der ständigen Angst leben, die Eltern etwa durch schlechte Noten zu enttäuschen.

Linken-Chefin Katja Kipping sagte, in vielen Fällen übertrage sich Elternstress zu Hause - etwa durch Angst vor Armut oder sozialem Abstieg - auch auf die Kinder. Die Bundesregierung sollte die Situation der Eltern verbessern, durch mehr Lehrkräfte und mehr Planbarkeit im Leben der Eltern, argumentierte sie.

Es gebe aber auch einen positiven Stress, sagen Experten. Jeder kenne die steigende Anspannung vor Prüfungen. Hier könne Stress durchaus produktiv sein. Wenn man nämlich merke, dass er zu besonderen Leistungen ansporne. Wird die Prüfung mit Erfolg bestanden, unter anderem weil der Körper jede Menge Reserven mobilisieren konnte, wird Stress oft positiv erlebt. Ein Kennzeichen dieses Stresses ist, dass er sich nach der Prüfung schnell auflöst. Stress in der Schule lässt sich demnach also nicht vermeiden. Doch Schüler können lernen, mit ihm umzugehen.

Auch das Essverhalten der Schüler kann für einen Stressfaktor sorgen. Nur rund die Hälfte der Schüler isst nach der DAK-Studie täglich Obst oder Gemüse. Aber 41 Prozent verzehrten täglich süße Snacks. Und ein Viertel konsumiert mehrmals pro Woche oder häufiger Fastfood, bei den Softdrinks sind es 39 Prozent. Wer regelmäßig gemeinsam mit der Familie frühstücke und zu Mittag esse, ernähre sich dagegen gesünder.

Gerne nehmen Schüler auch mal koffeinhaltige Energydrinks zu sich. Besonders beliebt seien sie bei Jungen der Klassen neun und zehn. Etwa jeder Fünfte gab laut Studie an, sie mindestens einmal wöchentlich zu trinken. Reiner Hanewinkel, Autor der Studie, warnte, die Drinks enthielten «viel Koffein, sind extrem gesüßt und stecken voller synthetischer Zusatzstoffe». Schüler, die Energydrinks konsumieren, leiden demnach häufig unter Stress (51 Prozent), schlafen schlechter (26 Prozent) und sind häufiger übergewichtig (17 Prozent).

Knapp 60 Prozent der befragten Schüler haben Erfahrungen mit Alkohol. In der zehnten Klasse hat der DAK-Studie zufolge mehr als jeder Zweite schon einmal bis zum Rausch getrunken (59 Prozent). Cannabis ist nicht ganz so weit verbreitet: Insgesamt 13 Prozent der Befragten haben Erfahrungen damit. Bei den Zehntklässlern sind es 29 Prozent.

Vor diesem Hintergrund unterstützt die DAK nach eigenen Angaben Initiativen, die sich für die Aufnahme von Gesundheitsthemen in den Lehrplan stark machen, wie es bei der gesetzlichen Krankenkasse hieß.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 05.09.2017 09:33 Uhrzustimmen(19) widersprechen(7)
es können ja nicht alle die gut bezahlten jobs bekommen, irgendwer muss ja auch gezwungen werden können für'n appel und nen ei, den arsch der oma im altersheim abzuwischen---das nennt man auch soziale auslese/sozialdarwinismus---schulzwang und leistungsdruck um den konzernen genügend drecksarbeiter zur verfügung zu stellen---wenn jeder bürger in seinem arbeitsleben, für eine gewisse zeit, auch mal die undankbaren aufgaben erledigen müsste, könnte man sich diese sadistische quälerei an den schulen sparen
cource schrieb am 04.09.2017 07:51 Uhrzustimmen(30) widersprechen(18)
warum sollte es den kindern anders ergehen als den eltern, im staatsfaschismus/friendly fascism werden alle nutzmenschen zu zombies degeneriert und der körper/organismus ragiert mit minderleistung und diese wird mit leistungsdrogen kaschiert bis zum bitteren ende--macht kaputt was euch kaputt spielt
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