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30.03.2010 | 13:01 | Verbraucherpreise  

Teurer Sprit: Inflation steigt auf 1,1 Prozent

Wiesbaden - Benzin und Heizöl sind deutlich teurer geworden:

Euro-Scheine
(c) proplanta
Das hat die Verbraucherpreise im März überraschend stark nach oben schnellen lassen. Die Jahresteuerung stieg auf 1,1 Prozent und lag damit so hoch wie seit Dezember 2008 nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Februar hatte die jährliche Inflationsrate mit 0,6 Prozent noch deutlich niedriger gelegen. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent. Die endgültigen Märzzahlen legen die Statistiker am 13. April vor.

Wesentlich tiefer mussten die Verbraucher in Deutschland vor allem für Kraftstoffe und Heizöl in die Taschen greifen: Gegenüber Februar 2010 erhöhten sich die Heizölpreise je nach Bundesland um bis zu 8,8 Prozent, die Kraftstoffpreise um bis zu 7,7 Prozent. Im Vergleich zum März 2009 verteuerte sich Heizöl gar um bis zu 35,1 Prozent, während Kraftstoffe über ein Fünftel (plus 21,1 Prozent) teurer wurden.

Der Benzinpreis in Deutschland liegt momentan nach ADAC-Angaben im Schnitt bei 1,43 Euro und für Diesel bei 1,21 Euro je Liter. Bei Super ist es der höchste Stand seit September 2008. Im vergangenen Jahr kostete der Liter Super im Jahresdurchschnitt rund 1,28 Euro, Diesel 1,08 Euro. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) warnte die Mineralölkonzerne am Montag in der «Bild»-Zeitung, vor den Feiertagen den Bogen zu überspannen: «Ob das mit rechten Dingen zugeht, untersucht ja gerade das Kartellamt.» Die Preise für Nahrungsmittel stiegen gegenüber dem Vormonat weniger stark um bis zu 1,1 Prozent an. Auf Jahressicht sind Lebensmittel sogar teilweise billiger geworden (minus 0,6 Prozent bis plus 1,1 Prozent).

Analysten der Commerzbank rechnen für das Gesamtjahr mit einer Inflationsrate von 0,9 Prozent. Während die Preise für Energie und Nahrungsmittel weiter anziehen dürften, werde die sogenannte Kernrate sinken: «Die moderate Lohnentwicklung, fallende Lohnstückkosten und die anhaltende Unterauslastung der Produktionskapazitäten sprechen dafür, dass die Unternehmen die Preise kaum anheben werden.» Trotz der anziehenden Verbraucherpreise im März liegen die Werte weiterhin weit unter der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB), die bei Inflationsraten von knapp unter 2,0 Prozent Preisstabilität gewahrt sieht. Damit bleibt der EZB aus Sicht der Commerzbank genügend Spielraum, die Zinsen noch für längere Zeit auf ihrem aktuellen Rekordtief von 1,0 Prozent zu halten: «Wir erwarten die erste Zinserhöhung nicht vor Frühjahr 2011.» (dpa)
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