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29.12.2008 | 02:54 | Cholera-Epidemie  

Über 1.500 Tote bei Cholera-Epidemie in Simbabwe

Genf/Harare/Johannesburg - An der im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe grassierenden Cholera-Epidemie sind nach neusten Zahlen bereits mehr als 1.500 Menschen gestorben.

Cholera-Epidemie
(c) WHO
Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag unter Berufung auf offizielle Zahlen der Regierung in Harare. Insgesamt seien dem Gesundheitsministerium bis zum 25. Dezember 1518 Todesopfer und 26.497 Infektionen mit der Durchfallerkrankung gemeldet worden, berichtete die WHO auf ihrer Internetseite. Am schwersten betroffen sei die Hauptstadt Harare.

Besorgt zeigte sich die WHO über die hohe Sterblichkeitsrate, die in ganz Simbabwe bei 5,7 Prozent der Erkrankten liege - in einigen ländlichen Gegenden sogar bei bis zu 50 Prozent. Normalerweise stürben etwa ein Prozent der Infizierten. «Dies ist ein klarer Hinweis, dass ein besseres Krisenmanagement und ein verbesserter Zugang zur medizinischen Versorgung nötig sind», teilte die WHO mit. Zudem entwickle sich die Epidemie mit einem Anstieg der Cholerafälle in Nachbarländern zunehmend zu einem regionalen Problem.

Auch die Lage der Kinder in Simbabwe wird immer dramatischer. Nach Angaben von «Save the Children» hat die akute Unterernährung von Kindern im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel zugenommen. In einem am Samstag veröffentlichten Bericht ruft die britische Hilfsorganisation dringend zu Spenden auf, um die für Januar benötigten 18.000 Tonnen Nahrungsmittel zu finanzieren. «Wir waren bereits gezwungen, die von uns verteilten Rationen an Not- Nahrungsmitteln zu kürzen», erklärte die für Simbabwe zuständige Programmleiterin Lynn Walker. Sie wies auf UN-Schätzungen hin, wonach fast die Hälfte der Bevölkerung im kommenden Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein wird.

Der einstige afrikanische Modellstaat leidet zur Zeit unter der schlimmsten wirtschaftlichen und politischen Krise seiner Geschichte, die durch die Cholera-Epidemie noch verschlimmert wird. Überlagert wird die Krise von einem politischen Tauziehen des um seine Macht kämpfenden autokratischen Langzeit-Präsidenten Robert Mugabe sowie seines Herausforderers Morgan Tsvangirai von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC). Ein MDC-Sprecher bestätigte am Sonntag Medienberichte, dass Tsvangirai durch die Aushändigung eines neuen Passes nun wieder problemlos ins Ausland reisen kann. Die Regierung hatte ihm mehrere Monate einen neuen Pass verweigert. (dpa)
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