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10.01.2008 | 22:26 | Betrug 

Umweltplaketten: Internethandel mit Fälschungen und zu Wucherpreisen

Berlin - Beim Verkauf der zur Einfahrt in einige städtische Umweltzonen nötigen Autoplaketten tummeln sich im Internet anscheinend auch üble Geschäftemacher:

Preis für Umweltplaketten
(c) proplanta
Privatleute verlangten dort «mit behördlicher Duldung» statt der üblichen fünf oder sechs Euro Wucherpreise bis 50 Euro, teilte der ACE Auto Club Europa am Donnerstag mit. Aus Niedersachsen berichtete der Radiosender ffn, Unbekannte hätten versucht, gefälschte Umweltplaketten zu verkaufen. Höchstgebote, die am Donnerstag auf der Plattform nicht mehr abrufbar waren, hätten bei 38 Euro gelegen.

Seit Anfang 2008 werden die Autofahrer-Plaketten in den Innenstädten von Berlin, Hannover und Köln benötigt. Dabei sind offenbar auch für ausländische Gäste noch nicht alle Zweifelsfragen geklärt, wie der ACE deutlich machte. Auch sie müssen sich vor Einfahrt von Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen in solche - zur Abwehr gesundheitsschädlicher Feinstaub-Belastungen geschaffene - Umweltzonen die farbigen Plaketten besorgen. Würden sie ohne Plakette erwischt, müssten auch sie 40 Euro Bußgeld zahlen.

Unklar blieb auf dpa-Anfragen bei der Bundesregierung, ob die Halter von Autos mit ausländischen Kennzeichen ebenso wie die Fahrer deutscher Wagen dann zugleich einen Strafpunkt in Flensburg kassieren und ob diese Regelung überhaupt europaweit gilt. Die Fragen stellen sich zunehmend, je mehr Städte mit Plakettenpflicht im Laufe des Jahres 2008 und später hinzukommen.

Laut ACE besteht eine «Service-Wüste». Die deutschen Behörden hätten es versäumt, eine zuverlässige Infrastruktur für die Auslandsbestellungen von Umweltplaketten aufzubauen. Jedes Jahr besuchten schätzungsweise mehr als eine Million Transitreisende mit ihren Autos deutsche Städte. Dort müssten die Autotouristen künftig von Rechts wegen mit einem Bußgeldbescheid empfangen werden, falls die vorgeschriebene Plakette hinter der Windschutzscheibe fehle. An Wochenenden hätten der Technische Überwachungsverein und viele Auto- Werkstätten allerdings geschlossen.

Eine klare abgestimmte Linie zwischen den Städten gibt es nicht, wie dpa-Anfragen deutlich machten. So will man nur in Hannover für das gesamte Jahr 2008 für Auslandsgäste Gnade vor Recht ergehen lassen. Für sie sei auch ab 1. Mai nach der für In- und Ausländer geltenden Übergangsfrist vorläufig kein Bußgeld fällig. Sonderrechte über die in Berlin und Köln hinausgehenden Schonphasen sind hier nicht vorgesehen. Der Berliner Umweltsenat hat die Botschaften in der Hauptstadt angeschrieben und setzt beim Verkauf der Plaketten an die Fahrer der im Ausland gemeldeten Autos auf die Beschaffung im Internet und vor allem mit den Hotelbuchungen. (dpa)
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