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03.02.2016 | 14:38 | Verbraucherausgaben 

Verbraucher kurbeln deutsche Wirtschaft 2016 noch stärker an

Nürnberg - Die Konsumfreude der deutschen Verbraucher bleibt auch 2016 eine wichtige Konjunkturstütze.

Verbraucherausgaben
Lange Zeit war es vor allem der Export, der die deutsche Wirtschaft wachsen ließ. Inzwischen werden auch die deutschen Verbraucher immer mehr zum Wachstumstreiber. Daran dürfte sich nach Einschätzung von Konsumforschern auch 2016 nichts ändern - im Gegenteil. (c) proplanta
Nach Prognosen des Marktforschungsunternehmens GfK werden die Bundesbürger mit ihrer ungebrochenen Kauflust in diesem Jahr wahrscheinlich sogar noch stärker als 2015 zum deutschen Wirtschaftswachstum beitragen. Die Nürnberger Forscher rechnen für 2016 mit einem Anstieg der privaten Verbraucherausgaben preisbereinigt um 2,0 Prozent, teilte die GfK am Mittwoch in Nürnberg mit.

Im Vorjahr war der private Konsum in Deutschland um 1,9 Prozent gewachsen; die GfK hatte hingegen nur mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Der Konsum trägt allein knapp 54 Prozent (2015) zur deutschen Wirtschaftsleistung bei.

Nach Umfragen der GfK wird immer mehr Geld für Reisen und Wellness ausgegeben. «Der Event-Konsum spielt eine immer größere Rolle bei den Verbrauchern», sagt der GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. Davon hätten beispielsweise im Vorjahr die deutschen Kinobetreiber profitiert, die so viel Kinotickets verkauft hätten wie schon lange nicht mehr.

«Im Trend liegen 2016 aber auch Haus- und Wohnungsrenovierungen», erwartet der GfK-Handelsexperte Wolfgang Adlwarth. Aber auch für den Lebensmittel-Einzelhandel rechnet er mit einem Umsatzzuwachs von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

GfK-Vorstandschef Matthias Hartmann begründet die Prognose seines Hauses vor allem mit der anhaltend guten Wirtschaftslage in Deutschland. Viele Unternehmen bauten ihre Belegschaften weiter aus. «Die Arbeitslosigkeit wird damit weiter sinken», ist Hartmann überzeugt. Dennoch falle die GfK-Prognose im Vergleich zu der einiger Konsumforscher etwas zurückhaltender aus, räumte er ein.

Die Gründe dafür seien neben der Flüchtlingskrise und der Terrorgefahr in Europa auch die «abstürzenden Energiepreise». Dies könnte mittel- und langfristig dazu führen, dass Firmen der betroffenen Branchen ihre Investitionen zurückfahren. «Und das könnte sich negativ auf den Arbeitsmarkt und damit auch auf den Konsum auswirken», fürchtet der GfK-Chef.

Für die EU prognostiziert die GfK für 2016 einen Anstieg des privaten Konsums von 1,5 bis 2,0 Prozent. Zur Begründung verwies Hartmann auf die im Vorjahr deutlich aufgehellte Verbraucherstimmung in vielen der 28 EU-Staaten. Erfreulich sei, dass vor allem in einigen ehemaligen Krisenländern wie Spanien, Portugal und Irland die privaten Ausgaben im Vorjahr wieder stärker gestiegen seien.

Ein Besserung des Konsumklimas in der EU hatte sich nach GfK-Angaben bereits am Jahresende 2015 abgezeichnet. Nach  einer Phase der Unsicherheit wachse bei Verbrauchern in den meisten der 28 EU-Länder wieder die Zuversicht. Der europäische Konsumklimaindex sei daher im letzten Quartal 2015 um 1,9 auf 12,2 Punkte gestiegen. Zwar bewege viele Menschen in den 28 EU-Staaten weiterhin die Flüchtlingskrise.

Die «positive Rahmendaten» in viele europäischen Volkswirtschaften und die niedrigen Öl- und Benzinpreise ließen viele EU-Haushalte aber mit mehr Einkommen rechnen und stimme sie etwas optimistischer.
dpa
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