«Die Kundschaft erlebt die
Teuerung bei
Lebensmitteln als so schwerwiegend, dass sie alle Wege nutzen möchte, um wieder günstiger einkaufen zu können», fasste die Handelsexpertin Vanessa Seip von der der Unternehmensberatung Oliver Wyman das Ergebnis einer repräsentativen
Umfrage unter 1.000 Konsumentinnen und
Konsumenten in Deutschland zusammen.
Dabei sprachen sich 91 Prozent der Befragen für staatliche Interventionen wie gesetzlich festgelegte Preisobergrenzen oder
Subventionen für
Lebensmittel aus. Nur neun Prozent waren der Ansicht, die Regierung solle sich aus der Preisbildung heraushalten.
Möglicherweise inspiriert vom Tankrabatt und der Gaspreisbremse befürworteten rund die Hälfte der Befragten eine Obergrenze für Preissteigerungen je nach Produktgruppe. Ein Drittel der Befragten sahen staatlich gesetzte Preisdeckel für einen durchschnittlichen Einkaufskorb als Lösung. Immerhin noch zehn Prozent fänden es richtig, wenn Kantinenessen staatlich subventioniert würde.
Bewerteten im Jahr 2020 noch 79 Prozent aller Konsumenten die Leistung des Einzelhandels als gut oder sehr gut, rutschte der Wert binnen zwei Jahren auf 36 Prozent ab. Bereits 18 Prozent halten die Performance des Handels der Umfrage zufolge für unzureichend oder schwach.
«Anders als in der Coronakrise, als Verbraucher ihren Händlern und deren Schutzkonzepten ein gutes Zeugnis ausgestellt haben, fühlen sie sich in Zeiten der Inflation alleingelassen», sagte Seip.