Freitag, 31.03.2023 | 09:25:43
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.03.2023 | 08:21 | Preisexplosion bei Lebensmitteln 

Verbraucherschützer plädieren für Preisbeobachtungsstelle

Erfurt - Thüringens Verbraucherzentrale setzt sich angesichts der Preisexplosion bei Lebensmitteln für mehr Kontrollen ein.

Lebensmittelpreise
Die Lebensmittelpreise sind extrem gestiegen - Verbraucher schauen genauer hin. Es gebe viele Beschwerden und den Verdacht, mit der Preistransparenz werde es nicht immer so genau genommen, sagen Verbraucherschützer. (c) proplanta
«Wir unterstützen die Forderung, eine Preisbeobachtungsstelle einzurichten, die bei auffälligen Entwicklungen auch aktiv werden kann», sagte Luise Hoffmann von der Verbraucherzentrale Thüringen der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Die monatliche Erfassung der Verbraucherpreise durch die Statistischen Landesämter reiche bei der aktuellen Entwicklung im Lebensmitteleinzelhandel nicht aus.

Hoffmann, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale, verwies auf eine zunehmende Zahl von Beschwerden, weil Verbraucher Preistransparenz vermissten oder den Verdacht äußerten, dass bei Preisen durch veränderte Verpackungsinhalte gemogelt wurde. In einigen Fällen bestehe auch der Verdacht von Mitnahmeeffekten angesichts der flächendeckend steigenden Preise, so Hoffmann.

«Manchmal entsteht der Eindruck, dass geplante und wegen gestiegener Kosten auch berechtigte Preisanpassungen höher als eigentlich nötig ausfallen.» Die Verbraucherschützerin bezeichnete den Lebensmittelmarkt als intransparent.

Wichtig für Verbraucher sei die Vergleichbarkeit von Preisen. «Zur Preiskennzeichnung haben wir viele Beschwerden.» Beispielsweise gehe es darum, das die am Regal ausgezeichneten Produktpreise nicht mit denen übereinstimmten, die an der Kasse verlangt würden. Oder es fehlten Angaben zu den Grundpreisen pro Kilogramm - eine wichtige Vergleichsgröße für viele Kunden.

Wegen fehlender Grundpreisangaben bei Obst und Gemüse habe die Verbraucherzentrale die Aldi GmbH & Co. KG in Grammetal (Weimarer Land) angeschrieben. «Wir sehen einen Verstoß gegen die Preisangabenverordnung.» Es gehe um drei Filialen in Erfurt und Jena.

Grundpreisangaben bei vorverpackten Tomaten, Paprika, Pflaumen, Champignons und Zucchini hätten zeitweise gefehlt. Dies ermöglichten Kunden aber einen schnellen und einfachen Preisvergleich zwischen verschiedenen Produkten und unterschiedlichen Füllmengen.

Der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen, Ralph Walther, rechnet nicht damit, dass die Lebensmittelpreise wieder auf das Vorkrisenniveau sinken. «Die Spitzenwerte werden wahrscheinlich verschwinden. Aber Experten gehe davon aus, dass sie im Schnitt etwa 20 Prozent höher bleiben», sagte Walther.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nahrungsmittel in NRW verteuerten sich binnen drei Jahren um 31,1 Prozent

 Lebensmittelpreise steigen massiv - Arme Menschen massiv bedroht

 Ohne GenTechnik: Das eindeutigste Food-Siegel?

 Weiterhin Lieferengpässe bei Lebensmitteln?

 Kinderschutz: Pläne für gesetzliche Werbeschranken polarisieren

  Kommentierte Artikel

 Kernkraftwerk Isar 2 vor dem Aus

 Drohnenflüge gegen Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest

 Greenpeace will mehr Kühe auf der Weide

 Teilflächenspezifische Düngung muss stärker in die Praxis

 Putenhaltung: Kritik an Özdemirs Eckpunktepapier reißt nicht ab

 Leben Reiche klimaschädlicher als Normalbürger?

 CDU-Positionspapier zur Tierhaltung: Halter brauchen Wertschätzung

 UN warnen vor Wasserkrise - Zehn Prozent der Menschen bedroht

 Klima-Experten warnen: Wir kommen raus aus der Komfortzone

 BUND fordert Abschaffung von THG-Prämie und kostenlosen E-Parkplätzen