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24.01.2016 | 13:42 | Verbrauchertäuschung bekämpfen 

Verbraucherschutz verbessert: Herkunft von Eiern analytisch nachweisbar

Stuttgart - Verbraucherminister Bonde: „Land verstärkt kontinuierlich Bekämpfung von Verbrauchertäuschung – jetzt auch bei Eiern.“

Herkunft von Eiern bestimmen
(c) proplanta
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat in einem zweijährigen Forschungsprojekt eine Methode zum Herkunftsnachweis von Eiern entwickelt.

Zukünftig können die Expertinnen und Experten im Labor untersuchen, ob die Eier aus Baden-Württemberg oder aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder den Niederlanden stammen – und ob sie ökologisch oder konventionell erzeugt wurden.

Die Untersuchung ergänzt die Betriebskontrollen der Lebensmittelüberwachungsbehörden, die vor Ort prüfen, ob die Lebensmittelunternehmer die Angaben über Erzeugung und Vertrieb der Eier belegen können.

„Grün-Rot hat den gesundheitlichen Verbraucherschutz massiv gestärkt – sowohl personell als auch in der Analysentechnik. Ein weiteres Beispiel dafür ist die neue Untersuchungsmethode für Eier, die modernste Analytik nutzt. Wir haben jetzt ein viel versprechendes zusätzliches Werkzeug an der Hand, um den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Täuschung weiter zu verbessern.

Zukünftig wird es also möglich sein, die Feststellungen der Lebensmittelüberwachungsbehörden in den Betrieben mit konkreten Untersuchungsergebnissen zu untermauern. Das erfreuliche Ergebnis der ersten kleinen Probenserie ist, dass alle 15 Proben von Wochenmärkten und Direktvermarktern korrekt gekennzeichnet waren. Das heißt, die regionale Herkunft und die Bio-Kennzeichnung, die drauf standen, waren auch tatsächlich drin“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Sonntag (24. Januar) in Stuttgart.

Hintergrundinformationen:

Regional und ökologisch erzeugte Lebensmittel sind bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt. Neben Qualität und Sicherheit spielt bei diesen Lebensmitteln die Vertrauenswürdigkeit der Kennzeichnung eine ganz besondere Rolle.

Die Lebensmittelüberwachungsbehörden überprüfen die Angaben des Lebensmittelunternehmers zur Herkunft von Lebensmitteln, indem sie die so genannte Kontrolle der Eigenkontrolle durchführen. Die Lebensmittelunternehmer sind rechtlich dazu verpflichtet, Systeme zur Rückverfolgbarkeit einzurichten. Das bedeutet, dass auf allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen jederzeit die Vertriebswege und Produktinformationen nachvollziehbar sein müssen.

Es muss klar sein, woher welche Lebensmittel bezogen und wohin sie abgegeben wurden. Dennoch kann es bei Anwendung krimineller Energie zu Verbrauchertäuschungen auch im Hinblick auf die Auslobung regionaler und ökologischer Herkünfte kommen.

Durch die neue Messmethode, die vom CVUA Stuttgart im Hinblick auf Eier weiterentwickelt wurde, gibt es jetzt eine analytische Möglichkeit, möglichen Betrügern das Leben schwerer zu machen.

Wie funktioniert der Herkunfts-Nachweis:

Die so genannte Stabilisotopen-Massenspektrometrie macht sich zu Nutze, dass die natürlicherweise vorkommenden verschiedenen Formen (Isotope) insbesondere der Elemente Sauerstoff (O), Wasserstoff (H), Kohlenstoff (C), und Stickstoff (N) durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie geographische Lage, Klima, landwirtschaftliche Praxis, Bodenbeschaffenheit und Stoffwechselprozesse in jeweils charakteristischen Mengenverhältnissen in den Eiern vorkommen. Somit lässt die Messung dieser Isotopenverhältnisse als eine Art Fingerabdruck Rückschlüsse auf den Wahrheitsgehalt der ausgelobten Angaben zur Herkunft oder Produktionsmethode zu.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter: http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=2&ID=2207
MLR-BW
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