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26.12.2015 | 12:38 | Angaben auf Lebensmittelpackungen 

Verbraucherzentralen fordern bessere Lebensmittelkennzeichnung

Berlin - Die Verbraucherzentralen kritisieren vage Angaben auf Lebensmittelpackungen, die den eigentlichen Hersteller und genaue Zutaten verschleiern.

Angaben auf Lebensmittelpackungen
Wer hat die Wurst hergestellt, die im Supermarkt im Kühlregal liegt? Manche Etiketten verraten den Kunden nur, «für wen» das geschah. Auch andere Details bleiben im Dunkeln, wie Verbraucherschützer monieren. (c) proplanta
«Das ist legale Irreführung des Käufers», sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. So müsse auf verpackten Lebensmitteln zwar der Vermarkter angegeben werden, nicht aber der Produzent.

Auf dem Etikett steht dann etwa der Name der Supermarktkette hinter einer Angabe wie «Hergestellt für». In Zutatenlisten finden sich teils nur allgemeine Bezeichnungen wie «Gewürze», ohne diese einzeln zu nennen.

Wichtige Informationen würden den Verbrauchern so vorenthalten, sagte Müller. Dabei entschieden sich viele Kunden bewusst gegen bestimmte Hersteller, die in der Vergangenheit unangenehm auffielen oder mit deren Arbeitsbedingungen sie nicht einverstanden sind. Andere wollten gezielt Produkte aus ihrer Nähe oder einer bestimmten Region kaufen.

Noch kritischer seien ungenaue Klassenbezeichnungen wie «Gewürze» oder «Kräuter» auf den Packungen. «Es gibt viele Menschen, die sind allergisch - nicht gegen alle Gewürze, aber gegen einzelne Gewürze», sagte Müller. Dass bisher nur besonders allergene Stoffe wie Sellerie gekennzeichnet werden müssten, sei nicht genug. «Jeder Hersteller weiß, was er in seinen Produkten hat. Und ein guter Hersteller hat doch auch nichts zu verbergen.»

Weichenstellungen für eine bessere Deklaration erwartet der vzbv von der geplanten Reform des Deutschen Lebensmittelbuchs, das Leitlinien dafür vorgibt. «Die Wünsche der Verbraucher müssen ausschlaggebend sein», forderte Müller. Bis Ostern solle Bundesernährungsminister Christian Schmidt Vorschläge vorlegen.

Der CSU-Politiker hat angekündigt, die Leitlinien und die dafür zuständige Kommission zu reformieren, um «mehr Akzeptanz, mehr Transparenz und mehr Kommunikation» zu erreichen.
dpa
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