Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.02.2021 | 12:58 | Coronavirus-Mutation 

Virusvarianten: Baut Baden-Württemberg eine eigene Datenbank auf?

Stuttgart - Rund 1.000 Proben mit Virusvarianten sind in Baden-Württemberg inzwischen vollständig sequenziert worden.

Coronavirus-Mutation
Die Corona-Zahlen im Südwesten sinken. Deutlich ansteckendere Corona-Varianten sind aber längst angekommen. Jetzt liegen erste Ergebnisse von genaueren Untersuchungen vor - und damit auch über die bisherige Verbreitung der Mutanten. (c) sebastianreuter - fotolia.com
Nach Auskunft des Wissenschaftsministeriums wurden dabei sowohl die in Großbritannien (B.1.1.7) als auch die in Südafrika (B.1.351) erstmals beschriebenen Varianten von Sars-CoV-2, die eine höhere Infektiosität aufweisen, gefunden. Universitätskliniken und private Labore bauten derzeit die Logistik auf, um die Kapazitäten weiter hochzufahren. «Wir haben in Baden-Württemberg die Kapazitäten, in wenigen Tagen 100 Prozent der positiven Proben zu analysieren», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) laut einer Mitteilung.

Experten bereitet die Dynamik der Verbreitung der Varianten aus Großbritannien und Südafrika Sorgen. Am 24. Dezember vergangenen Jahres wurde die erste mit einer Auslandsreise in Verbindung gebrachte Virusvariante in Baden-Württemberg bekannt. Nach dem Ausbruch einer mutierten Coronavirus-Variante in einer Freiburger Kita hatte Baden-Württemberg auf eine frühere Öffnung von Kitas und Grundschulen verzichtet.

Nach einem Streit über die Corona-Teststrategie haben sich Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) vor ein paar Tagen daneben darauf verständigt, Corona-Tests an Kitas und Grundschulen auszuweiten. Das Personal an Bildung- und Betreuungseinrichtungen in Präsenz solle zunächst bis Ostern ein Angebot von zwei Schnelltests pro Woche erhalten. Mit der Aufstockung der Tests soll eine Öffnung von Kitas und Grundschulen nach den Faschingsferien am 22. Februar begleitet werden, wenn die Zahl der Infektionen eine Lockerung zulässt.

In den Laboren des Landesgesundheitsamtes und der Unikliniken werden die Proben durch die Sequenzierung des vollen Genoms nicht nur auf die beiden bislang bekannten, sondern auf alle Virusvarianten hin untersucht. Der Überblick über den Anteil der bekannten Virusvarianten sowie die Entdeckung neuer relevanter Virusmutationen ist laut Lucha von großer Bedeutung für die Kontrolle und Überwachung von Infektionen. «Durch die systematische Untersuchung des Virus auf Veränderungen können Mutationen, die ein besonderes Risiko beispielsweise im Hinblick auf die Übertragbarkeit, Krankheitsschwere und Wirksamkeit von Impfstoffen bergen, rasch erkannt und gezielte Maßnahmen ergriffen werden», erklärte Kretschmann.

Baden-Württemberg trage wesentlich dazu bei, eine Übersicht über die Verbreitung des Virus und der Mutationen zu erhalten, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) laut Mitteilung. «Wir werden immer schneller darin, auch neue Mutationen zu entdecken und zu entschlüsseln.» Darüber hinaus wird laut der Mitteilung eine eigene landesweite Datenbank zu wissenschaftlichen Zwecken aufgebaut. Die Datenbank sei neben den 100-Prozent-Sequenzierungen eine Besonderheit in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Ländern.
dpa/lsw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Experten überprüfen Corona-Maßnahmen - Empfehlungen für die Zukunft

 Rätselhafter Corona-Effekt: Deutlich mehr Fälle verfrühter Pubertät

 Corona-Topf der EU: Zur Halbzeit erst Drittel der Gelder ausgezahlt

 Bayern kritisiert umfangreiche Prüfungen von Corona-Hilfsgeldern

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken